Landeshauptstadt: Mit Mathe durch Deutschland
Der „Helmhöltzer“ Kevin Mäder hat wieder die Endrunde der Mathematikolympiade erreicht
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Der „Helmhöltzer“ Kevin Mäder hat wieder die Endrunde der Mathematikolympiade erreicht LEUTE IN POTSDAM Leicht übernächtigt und etwas einsilbig meldet sich Kevin Mäder am Telefon. Es ist Abreisetag. Seit Sonntag befindet sich der 16-jährige Schüler des Potsdamer Helmholtz-Gymnasiums in Essen. Er nimmt als einer von zweihundert Jugendlichen am Bundesausscheid der Mathematikolympiade teil. „Montag und Dienstag waren die Prüfungen – dieses Mal ist es irgendwie nicht so gut gelaufen“, meint er. Er wäre unkonzentriert gewesen. Kevin ärgert sich darüber, denn „so schwer sind die Aufgaben gar nicht gewesen“. Unter die drei Besten ist er am Ende leider nicht gekommen. In den beiden vergangenen Jahren war Kevin auch schon bei den Bundesausscheiden dabei. Damals wie heute saß er mit den anderen Teilnehmern in einer riesigen Halle und vertiefte sich zwei Tage lang in komplexe mathematische Probleme. „Im Unterricht liegt die Lösung meistens auf der Hand“, sagt er. Doch bei der Olympiade müsse man um drei Ecken denken. Das mache Spaß und fordere mehr als der Unterricht. Er sei sehr gern mit Gleichgesinnten zusammen, die sich wie er für Mathe begeistern. Und er mag dabei den regen Gedankenaustausch während der Wettbewerbe. Kevin Mäder besucht zurzeit eine Klasse, die sich verstärkt der Naturwissenschaft widmet. Obwohl er als Neuntklässler den dritten Platz auf Landesebene bei der Biologie-Olympiade belegt hat, ist Mathe sein Favorit unter den naturwissenschaftlichen Disziplinen. „Ich habe mich überall einmal ausprobiert“, erzählt er. Seine Bilanz: erste Plätze bei der diesjährigen und der vergangenen Landesmathematikolympiade, sowie beim „8. Tag der Mathematik“ an der Technischen Universität Berlin. Ein Jahr zuvor belegte Kevin Mäder schon den vierten Platz bei diesem Teamwettbewerb. Als Achtklässler gewann er zudem den dritten Preis auf Bundesebene bei der Matheolympiade. Das liest sich beeindruckend für einen erst 16-jährigen Schüler. Ein bisschen liege sein mathematisches Talent wohl auch in der Familie, meint Kevin. Sein Vater und sein Cousin hatten auch schon an Wettbewerben und Mathe-Olympiaden teilgenommen. Außer Mathe hat der Schüler keine außergewöhnlichen Hobbys. „Ich fahr’ halt gerne Fahrrad, lese oder mache was mit Freunden“, sagt er kurz angebunden. Was er nach dem Abitur später einmal werden will, weiß er noch nicht. „Schon irgendwas mit Naturwissenschaften“, meint er. Doch bis es mit dieser Entscheidung ernst wird, sei ja noch genügend Zeit, sich Gedanken zu machen. Patrick Steller
Patrick Steller
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