zum Hauptinhalt
Jubel nach dem Führungstreffer. Toni Seyfarth traf in der 16. Minute für den Werderaner FC Victoria zum 1:0. Am Ende setzten sich die Gastgeber mit 4:2 gegen den SV Grün-Weiß Lübben durch.

© Benjamin Feller

Sport: Mit Moral zum ersehnten Klassenerhalt

Werderaner FC Viktoria bleibt nach 4:2-Sieg über Lübben in der Fußball-Brandenburgliga

Stand:

Es war am Samstagnachmittag ein Happy-End-Finale. Mit 4:2 (3:1) triumphierte der Werderaner FC Viktoria über Schlusslicht Grün-Weiß Lübben und sicherte sich am letzten Spieltag für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit zur Fußball- Brandenburgliga. Die Erleichterung nach der emotional geführten Begegnung war bei Spielern, Trainer und Anhang riesengroß. Tränen der Enttäuschung gab es auf der anderen Seite. Die Spreewälder wollten den Abstieg nach einer verpatzten Saison verhindern und sich mit einem Auswärtssieg noch aus eigener Kraft retten.

Eine schwache erste halbe Stunde ließ das Vorhaben jedoch scheitern. Die Hausherren indes begannen trotz Dauerregens mit viel Schwung und Spielfreude. So bestimmten sie die Partie weitgehend und verbuchten ein klares Chancenplus. Vor allem Daniel Feller wirbelte auf der rechten Angriffsseite und sorgte für zahlreiche Gefahrensituationen vor dem Lübbener Tor. Auch Simon Schwarzfischer schaltete sich oft in die Angriffsbemühungen ein und war Ausgangspunkt für die 1:0-Führung durch Seyfarth (16.).

An vielen Chancen beteiligt war ebenso Robert Koschan. Immer brandgefährlich, viel unterwegs und immer bemüht, aufs Tor zu schießen oder zu köpfen, war er durch seinen kämpferischen Einsatz Wegbereiter für Werders schnell folgenden zweiten Treffer durch Simon Schwarzfischer (19.), der völlig frei flach verwandelte. Nachdem Koschan und Schwarzfischer weitere gute Möglichkeiten ausgelassen hatten, erzielte der aufgerückte Patrick Schmidt (32.) von der Strafraumgrenze das beruhigende 3:0.

Werder war gegen einen umständlich agierenden Gegner klar auf der Siegerstraße. Aufgeweckt vom Rückstand und begünstigt durch Leichtsinnigkeiten des Gegners erarbeitete sich Lübben in der Folge erste Chancen. Freistöße von Alexander Rattei und Ahmet Ayata fanden zunächst noch nicht ihr Ziel, bis Marcus Jugan (37.) bei einem Kopfball im Anschluss an einen Freistoß Christopher Bethke keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Nach dem Seitenwechsel hätte Werder den Vorsprung ausbauen können. Nachdem Koschan im Strafraum zu Fall gebracht wurde, scheiterte Patrick Schmidt (53.) mit einem Foulelfmeter am glänzend reagierenden Lübbener Torhüter Andre Schultchen. Auch Schwarzfischer (69.) vergab anschließend leichtfertig aus Nahdistanz. Lübben wehrte sich, sicherte sich wieder mehr Spielanteile und brachte Werder durch den Anschlusstreffer, wiederum von Marcus Jugan (76.) nach Vorarbeit des eingewechselten Gordon Pohle erzielt, erneut in Verlegenheit.

Allerdings brachten die Gäste auch eine harte Note ins Spiel. Schiedsrichter Schibull (Templin) bestrafte ein robustes Einsteigen gegen Schwarzfischer erneut mit Strafstoß. Diesmal ließ sich Sebastian Heller (84.) die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur endgültigen Entscheidung. Neun Gelbe Karten und eine Rote Karte gegen Keeper Schultchen (84.) wegen Schiedsrichterbeleidigung zeugen von der verbissen geführten Lübbener Schlussoffensive, die aber ohne weiteren Torerfolg blieb.

„Wir haben insgesamt nicht so gut gespielt, wie wir es können, vor allem klappte das Pressing in der ersten halben Stunde gar nicht“, sagte Lübbens Trainer Oliver Keutel. „Wir waren nicht mutig genug, unsere letzte Chance zu nutzen.“ Ein „Spiegelbild der gesamten Saison“ nannte Werders Trainer Sven Thoß den abwechslungsreichen Spielverlauf. „Nach dem 3:0 müssen wir das Spiel sicher nach Hause bringen. Es war ein Zeichen des vorhandenen Potenzials. Aber wir präsentieren uns danach zu sorglos, werden fahrlässig und vergeben sogar einen Elfmeter, um am Ende mit viel Moral wieder alles in ordentliche Bahnen zu lenken.“

Werder: Bethke; Fricke (79. Siegel), Herber, Schmidt, Wolter; Feller, Seyfarth (88. F. Thoß), Schultz, Heller; Koschan (90. Welskopf), Schwarzfischer.

Dieter Wolff

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })