
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Mit Mücke und Frosch durch Potsdam
Die Werderaner Autorin und Kindergärtnerin Christine Pohl hat den zweiten Band der „Abenteuer von Moppel und Mücke“ geschrieben – er spielt in Potsdam
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Fast hätte Frosch Moppel – es liegt eben so in seiner Natur – die Mücke verschluckt, die so frech um ihn herumgeflogen ist. Im letzten Moment besinnt er sich anders – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Auch irgendwie einer seltsamen, so gegensätzlich wie Frosch und Mücke sind. Diese Gegensätzlichkeit hat Autorin Christine Pohl interessiert. Nun hat die Werderanerin bereits die zweite Geschichte mit den beiden ungleichen Freunden herausgebracht. „Die Abenteuer von Moppel und Mücke: Kultur und Freizeit in Potsdam“ heißt das Buch, das Pohl am gestrigen Donnerstag im Filmpark Babelsberg vorstellte.
Darin erkunden der Frosch Moppel und die Mücke mit dem Namen Mücke nach ihren Abenteuern in Werder (Havel) im ersten Band nun die Landeshauptstadt Potsdam. Die Reise beginnt im neuen Freizeitbad blu, auch der Filmpark, die Weisse Flotte, Sanssouci und das alljährliche Schiffbauergassen-Spektakel „Stadt für eine Nacht“ sind Schauplätze. Dabei werden nicht nur die verschiedenen Attraktionen der Stadt vorgestellt, sondern auch viele Regeln des Miteinanders erklärt. Etwa wie wichtig das Beachten der Straßenverkehrsregeln ist oder dass auf den feuchten Schwimmbadfliesen das Rennen verboten ist.
„Ich möchte mit den Büchern nicht nur unterhalten, sondern auch Werte vermitteln“, erklärt Christine Pohl, die 1957 in Nauen geboren wurde und heute in Werder (Havel) lebt. Ihre Arbeit als Kindergärtnerin habe sie zu den Geschichten inspiriert, sagt sie. Während der täglichen Alltagsberichte der Kinder sei ihr aufgefallen, dass viele zwar das Fernsehprogramm auswendig können, aber in nur wenigen Familien Bücher gelesen werden. „Also habe ich bei ihnen nachgefragt, welche Themen ein Buch ansprechen müsste, damit es ihnen gefällt“, erzählt sie. Daraufhin kamen alle möglichen Vorschläge, die Pohl nun aufgegriffen hat. Auch die Pommes, die sich ein Junge gewünscht habe, hat sie unterbekommen, erzählt sie und lacht. Frosch und Mücke waren als Protagonisten relativ schnell klar, weil sie in Werder (Havel) omnipräsent sind, sagt Pohl. Vor zwei Jahren erschien der erste Band „Die Abenteuer von Moppel und Mücke: In und um Werder (Havel)“ (PNN berichteten). Schon damals war auch klar, dass ein Potsdam-Band folgen sollte.
Die Gegensätzlichkeit der beiden Tiere habe sie interessiert, weil ja auch Kinder ganz gegensätzlich sind, erklärt die Autorin. Sie versteht das Buch auch als Beispiel dafür, wie unterschiedliche Charaktere sich aneinander annähern können.
Tatsächlich sei es aber schwer gewesen, eine niedliche Mücke zu entwickeln, erzählt Pohl, die auch weiterhin halbtags als Kindergärtnerin arbeitet. Mit Hilfe der Kinder und den Zeichnungen des ebenfalls aus Werder (Havel) kommenden Illustrators Tino Würfel sei das aber ganz gut gelungen, findet sie. Ein Problem mit der seltsamen Freundschaft hatten die Kinder aber doch, wie Pohl erzählt: Müsste der Frosch nicht trotzdem weiter Mücken essen? „Schließlich würde er sonst verhungern, haben mir die Kinder gesagt“, berichtet die Autorin. Also habe sie ein Kapitel geschrieben, in dem Moppel tatsächlich Verwandte von Mücke verspeist, worauf die natürlich eher unbegeistert reagiert. Danach schließen sie einen Pakt, dass er keine Mücken mehr essen wird.
Ob Moppel nun Vegetarier sei oder wovon er sich zukünftig ernähren wird, kann Pohl am Donnerstag noch nicht beantworten. „Das wird im nächsten Band geklärt“, verspricht sie. Der wird sich rund um das Thema Fußball im Ruhrpott drehen und auch gesunde Ernährung thematisieren. Außerdem sei noch ein Band über Mecklenburg-Vorpommern geplant, so Pohl. 8000 Exemplare sind von Moppels und Mückes Potsdam-Abenteuer gedruckt worden, vom ersten Band gibt es derzeit noch mal 2000 Exemplare. Bereits 700 Vorbestellungen seien bei der Autorin für das aktuelle Buch eingegangen, die meisten fährt sie selbst rund um Potsdam aus. Die Kinder aus ihrer Kita lieben die ungleichen Freunde Moppel und Mücke laut Pohl sehr. Sie planen wohl schon passende Faschingskostüme.
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