
© Jan Kuppert
Sport: Mit mulmigem Gefühl
Ex-Nulldreier Tom Schütz gastiert mit Arminia Bielefeld beim SVB 03 – und hat nichts zu verschenken
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Eigentlich sollte das Wiedersehen so schön, so entspannt werden. Wie einfach wäre doch alles gewesen, wenn der SV Babelsberg 03 die fantastische Leistung gegen den VfR Aalen auch im Punktspiel gegen Darmstadt hätte an den Tag legen können. Doch die Männer vom Babelsberger Park kassierten am vergangenen Samstag eine 1:3-Niederlage und stecken nach wie vor im Kampf gegen den Abstieg aus der Dritten Fußball-Liga.
Somit wird das Wiedersehen für Tom Schütz alles andere als leicht. Am Samstag gastiert der 24-Jährige mit Arminia Bielefeld bei seinem einstigen Verein im Karl-Liebknecht-Stadion, und vor dem Gang ins einst heimische „Karli“ scheut er sich fast ein wenig. „Mit unserem 2:1-Sieg am vergangenen Spieltag gegen Jena haben wir den Klassenerhalt klargemacht“, erzählt der Mittelfeldakteur, der immer gern an seine Zeit in Babelsberg zurückdenkt. „Man stelle sich mal vor, die Nulldreier hätten jetzt auch alles bereits in Sack und Tüten. Da könnten wir ordentlich feiern.“
Ausgerechnet Tom Schütz war es, der Arminia mit seinem Treffer ggen Jena zum Klassenerhalt schoss. Zuerst hatte er in der 52. Minute einen Freistoß aus rund 20 Metern auf das Tornetz gesetzt, doch neun Minuten später belohnte Schütz den Angriffsdrang seiner Elf. Eine Kopfballabwehr der Thüringer landete vor seinen Füßen und mit einem traumhaften Volley-Aufsetzer aus 18 Metern Entfernung schoss er zum 2:1-Endstand ein.
Partystimmung auf der einen, verhaltener Optimismus – gepaart mit unbedingtem Siegeswillen – auf der anderen Seite; ein Geschenk wird die Arminia den Gastgebern am Samstag auf dem neuen Rasen dennoch nicht machen. „So ist das halt im Fußball“, sagt Tom Schütz. „Mein alter Verein, an dem ich noch immer sehr hänge, braucht zwar dringend die Punkte. Aber wir fahren nicht nach Babelsberg, um den Nulldreiern die Zähler zu schenken.“
Für Schütz, der vor seiner Saison in Babelsberg für die Bundesliga-Reserve des FC Bayern München kickte und auch mit den Top-Profis aus der Ersten trainieren durfte, wird es am Samstag auch ein Wiedersehen mit seinem alten Kumpel Dominik Stroh-Engel geben. „Wir telefonieren fast an jedem zweiten Tag miteinander, sodass ich über das Geschehen in Babelsberg immer bestens informiert bin“, erzählt der Mann mit der Rückennummer 6. „Aber ich habe auch intensiven Kontakt zu vielen anderen aus der Mannschaft. Und ich bin sowieso so oft es geht in Potsdam. Schließlich wohnt meine Freundin Franzi dort. Daher nutze ich jede freie Minute, um bei ihr zu sein. “
Aber auch in Bielefeld fühlt sich Schütz inzwischen sehr wohl. Die Jungs von der Arminia hätten ihn bestens aufgenommen und vieles, so erzählt er, sei auch ein Selbstläufer gewesen. Schließlich sei die Mannschaft mit Saisonbeginn massiv verändert worden, sodass sehr viele neue Spieler ins Team kamen. Die wohnten anfangs gemeinsam im Hotel – da wurde nicht nur die Zeit auf dem Platz gemeinsam verbracht.
Die Gäste aus Ostwestfalen kommen bereits am Freitag nach Potsdam, um sich in aller Ruhe auf das Spiel vorzubereiten. Gleich nach dem Match geht es weiter nach Frankfurt (Oder), wo die Mannschaft vom Hauptsponsor getgoods.de empfangen wird. Doch zuvor wird in Babelsberg gespielt. Auf den Ausgang des Matchs möchte Tom Schütz allerdings nicht wetten. Ein bisschen Herzblut fließt eben noch immer für den SVB.
Henner Mallwitz
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