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Will immer höher. Caroline Hasse springt morgen im Potsdamer Stern-Center.

© Möldner

Von Michael Meyer: Mit neuem Anlauf zu neuen Höhen

Caroline Hasse vom SC Potsdam stellt sich beim Stabhochsprung im Stern-Center internationaler Konkurrenz

Stand:

Eine Chance, ganz vorn mitzumischen, wird sie wieder nicht haben – trotzdem freut sich Carolin Hasse schon auf ihren Auftritt am Freitag ab 18.30 Uhr im Stern-Center. Dort wird die junge Leichtathletin des SC Potsdam beim XI. Internationalen Stabhochsprung-Meeting ihres Klubs auf hochkarätige Konkurrenz treffen. Beispielsweise auf die Russin Julia Golubchikova, die im vergangenen Jahr in Turin mit 4,75 Metern Hallen-Europameisterin wurde. Auf die Tschechin Pavla Rybova, die WM-Dritte von 2005, die 2008 mit 4,31 Metern das traditionsreiche Meeting gewann. Auf Kristina Gadschiew vom LAZ Zweibrücken, die Hallen-EM-Fünfte von Turin und mit 4,50 Metern Zweite der aktuellen deutschen Hallen-Rangliste. Und auf zahlreiche weitere nationale und internationale Konkurrenz (siehe Kasten).

Eine ganze Reihe dieser Gegnerinnen springt (noch) in einer anderen Liga als Carolin Hasse, deren persönlicher Rekord seit den diesjährigen Hallen-Landesmeisterschaften Mitte Januar im Luftschiffhafen bei 4,20 Metern steht. „Vielleicht“, erzählt die 18-Jährige, „kann ich diese Höhe ja jetzt im Stern-Center noch verbessern, denn auf dem Steg der dortigen Anlage kann man durch die leichten Schwingungen oft noch ein bisschen höher springen.“ Der Wettstreit im Konsumtempel beflügele sie, meint die bei Thoralf Neumann trainierende Deutsche A-Jugend- Meisterin von 2009, die vor zwei Jahren beim Stabhochsprung-Meeting mit 3,91 Metern Fünfte geworden war und im vergangenen Jahr wegen einer Muskelverletzung kurzfristig ihre Teilnahme an der hochkarätigen Traditionsveranstaltung absagen musste. „Ich finde es toll, wenn mich die vielen Zuschauer, die eng an der Anlage stehen, bei den Versuchen anfeuern.“ Von ihrem Coach habe sie den Hinweis mit auf den Weg bekommen, „mich ordentlich anzustrengen“, erzählt die Potsdamer Sportschülerin aus Werder, die derzeit außerdem an ihrer Technik feilt, „denn ich habe meinen Anlauf jetzt von elf auf 15 Schritte verlängert“, sagt sie. In diesem Winter will sich Caroline Hasse unterm Dach noch um zehn Zentimeter steigern. Damit würde sie die derzeitige deutsche Jugend-Bestleistung in der Halle (4,30 Meter) egalisieren. In der Freiluft-Saison sind die U20-Weltmeisterschaften im Juli im kanadischen Moncton Hasses Ziel.

In der Herren-Konkurrenz des XI. Stabhochsprung-Meeting am Samstag ab 17.45 Uhr wird mit Carlo Paech ebenfalls ein Lokalmatador zum Stab greifen. Der 17-Jährige vom SV electronic Hohen Neuendorf, der mit 5,33 m den Deutschen B-Jugend-Rekord unterm Dach hält, besucht die Potsdamer Sportschule und will in diesem Jahr ebenfalls zu den U20-WM. Zunächst aber will er sich nicht von der namhaften Konkurrenz im Stern-Center beeindrucken lassen. Weder von Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der schon die 5,90 Meter übersprang und 2003 in Potsdam gewann, noch vom Tschechen Michal Balner, dem Vorjahrssieger mit 5,56 Metern, und den anderen internationalen Gegnern (siehe Kasten). Zahlreiche deutsche Springer fehlen in Potsdam, weil sie ebenfalls am Samstag bei den Erdgas-Athletics in Leipzig eine Ausscheidung für die Hallen-WM Mitte März in Doha springen. Abzuwarten bleibt, ob die Meeting-Rekorde der Frauen (4,62 m seit 2009) und Männer (5,85 m seit 2001) purzeln.

Bereits heute wird ab 16.30 Uhr ein Schüler-Cup ausgetragen, am Freitag haben sich für das Nachwuchsspringen fast 100 Mädchen und Jungen angesagt. Und am Samstag will Caroline Hasse, wenn sie noch fit ist, auch bei den Junioren mitspringen – bei den Jungs! „Bei den Mädchen hätte ich keine echte Konkurrenz“, meint sie. „Ich bin auch draußen schon öfter bei den Jungs mitgesprungen – das ist ganz cool. Und ich war dabei nicht immer die Letzte“

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