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Von Michael Meyer: Mit Neuling Gerhardi zur Fifty-Corner
Potsdams Bob-Anschieber fliegen nach Kanada/Kuske und Metzger fehlen verletzt
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Gino Gerhardi ist „froh und glücklich“, wie er selbst sagt. Der Bob-Anschieber aus Potsdam wird in diesem Winter erstmals bei Weltcup-Rennen in den USA dabei sein. „Erstmal anklopfen und reinschnuppern“, nennt der 21-Jährige selbst seine Rolle bei den Weltcups vom 8. bis 14. November in Park City und gleich anschließend in Lake Placid. Gerhardi gehört zur Crew Karl Angerers (WSV Königssee) und hofft, „zumindest bei einem der beiden Weltcups auch zu starten“, so der 1,91 Meter große Ex-Sprinter des SC Potsdam, der 2006 in den Bob wechselte, zunächst Anschieber des Potsdamers Lucas Kuske war und sich nun das Ticket nach Übersee erarbeitete. „Ich habe mich in den letzten vier Wochen durch meine Trainingsleistungen in Angerers Team empfohlen“, erzählt der Sportsoldat. Was Bundestrainer Carsten Embach aus Potsdam bestätigt: „Gino hat sich in der Vorbereitung gut bewährt.“
Embach fliegt heute nach Vancouver und reist von dort weiter ins 125 Kilometer entfernte kanadische Whistler Sliding Centre, wo im Februar 2010 die olympischen Bob-Rennen stattfinden werden. Morgen folgen die Bobsportler nach Whistler, wo zunächst zwei Wochen Training auf der künftigen Olympia-Bahn anstehen, ehe es weiter nach Park City geht. Aus Potsdam sind neben Gino Gerhardi auch Thomas Pöge, Andreas Barucha und Mirko Pätzold dabei. Pöge startet nach dem verletzungsbedingten Saison-Aus seines Stammpiloten Matthias Höpfner (BSC Winterberg) wie im vergangenen Jahr ebenfalls im Angerer-Vierer und sagt über die Olympiabahn: „Sie ist sehr schnell, schwierig und auch ein bisschen gefährlich. Unten hat sie eine Kurve, die die Fifty-Corner genannt wird, weil da in der Vergangenheit die Hälfte der Schlitten stürzte. Wir zum Glück nicht.“
Beim Weltcup 2009 lag Angerers großer Schlitten vor dem Vierer des Piloten Thomas Florschütz (BRC Riesa), den Andreas Barucha mit anschob. „Materialtechnisch sollten wir diesmal im Gegensatz zum vergangenen Jahr vorn dabei sein können“, meint Barucha, neben dem auch der von seiner Knie-Operation genesene Mirko Pätzold den Florschütz-Schlitten in Fahrt bringen soll. Verletzungsbedingt fehlen beim morgigen Flug dagegen Kevin Kuske und Alexander Metzger aus dem Team des Oberhofers André Lange. Während Metzger wegen einer leichten Adduktorenzerrung am 8. November direkt nach Park City fliegen soll, steigt Kuske erst beim Weltcup in Cesana in die Saison ein. Der Olympiastart des am Hüftbeuger leicht verletzten dreifachen Olympiasiegers soll nicht gefährdet werden.
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