Sport: Mit Rekord nach Potsdam
Stabhochspringerin Annika Becker nährt Olympia-Hoffnungen
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Stabhochspringerin Annika Becker nährt Olympia-Hoffnungen Stabhochsprung-Ass Annika Becker hat mit ihrem deutschen Rekord zwei Tage vor ihrem heutigen Start in Potsdam die Hoffnung auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Athen genährt. „Jetzt hoffe ich, dass ich noch 4,70 Meter springen kann. Ich will mich langsam steigern“, kündigte die 22-jährige vom Erfurtre LAC nach dem Internationalen Hallen-Meeting am Mittwochabend in Dortmund an. Nachdem sie ihre ein Jahr alte Hallen-Bestleistung um einen Zentimeter auf 4,68 m gesteigert und 5000 Euro kassiert hatte, sagte die WM-Zweite der Konkurrenz für die Hallen-Weltmeisterschaft vom 5. bis 7. März in Budapest den Kampf an: „Jedenfalls sieht man, dass die Russinnen nicht unschlagbar sind.“ Dies galt allerdings nur für Tatjana Polnowa (4,60 m) und Jelena Beljakowa (4,40), nicht aber für Swetlana Feofanowa. Die Weltmeisterin versuchte sich zwar vergeblich an der Weltrekordhöhe von 4,83 m, hielt ihre deutsche Rivalin jedoch mit 4,75 m auf Distanz. Allerdings hat Annika Becker die russische Höhenfliegerin 2002 beim Weltcup in Madrid schon einmal bezwungen und noch einiges in petto. „Momentan springt sie mit einem weichen Stab und ist im Anlauf nicht schnell genug“, sieht Trainer Thomas Weise noch Potenzial. Immerhin konnte Annika Becker wegen einer Schleimbeutelentzündung im rechten Fuß zwei Wochen lang kein Sprung- Training absolvieren. „Ich will gesund bleiben und Bestleistung erreichen“, sagte Annika Becker, ohne sich auf ein konkretes olympisches Ziel festlegen zu wollen. Mit 4,77 m, die sie bei ihrem Europarekord 2002 übersprang, hätte sie in Athen alle Möglichkeiten. Coach Weise sieht zudem noch einen psychologischen Vorteil: „Als WM-Zweite steht sie nicht so unter Druck und kann mit Ruhe aus der zweiten Reihe kommen.“ Richtigen Stress hatte Annika Becker nach ihrem Dortmunder Höhenflug. Erst gegen Mitternacht kam sie aus der Halle, musste vier, fünf Stunden nach Erfurt fahren, wo sie Donnerstagmorgen eine Klausur im Fach Schulpädagogik schreiben musste. Am heutigen Freitag kommt die Erfurterin zum 5. Internationalen Stabhochsprung- Meeting ins Potsdamer Stern-Center – die Konkurrenz beginnt um 18 Uhr –, und am 14./15. Februar ist sie von Sergej Bubka zu seinem Meeting nach Donezk eingeladen. Während Becker bei den Leichtathletik-Veranstaltern begehrt ist, halten sich die Zuwendungen von Sponsoren nach ihrem Silber-Coup von Paris in Grenzen. „Ich habe keine Wunder erwartet, doch es hat sich etwas getan“, meinte sie dennoch zufrieden. Rätselraten herrscht dagegen bei den deutschen Stabhochspringern, die in diesem Winter bisher kaum akzeptable Höhen gewinnen konnten. Hallen-Weltmeister Tim Lobinger vom ASV Köln, der sich morgen ab 20 Uhr während der Herren-Konkurrenz im Potsdamer Stern-Center präsentieren wird, läuft nach einer Blinddarm-Operation („Mir fehlen rund 300 Trainingssprünge“) seiner Form hinterher; er wurde am Mittwoch in Dortmund mit 5,61 m Dritter. Bisher hat nur Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Zweiter in Dortmund und morgen ebenfalls in Potsam am Start, die Norm für die Hallen-WM (5,70) erfüllt. dpa/PNN
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