Sport: Mit „Rosi, Rosi“-Rufen zum Sieg getrieben
14:10 über starken Neuling brachte Motorboxer an die Tabellenspitze
Stand:
Mannschaftskapitän Anatolij Hoppe blieb es vorbehalten, im dritten Saisonkampf der 2. Boxbundesliga beim Stand von 10:8 den Gesamtsieg seiner Babelsberger Motor-Boxer gegen den starken Neuling SC Olympia (SCO) Rhein-Neckar zu sichern. Wie er das tat, war bemerkenswert. Der Halbschwergewichtler führte Boxen als edle Kunst der Selbstverteidigung vor. Exzellente Meidbewegungen ließen den langen Hüseyin Cincara, Dritter der Deutschen Meisterschaften, ins Leere schlagen, dann folgten überfallartige Angriffe, durch die Hoppe locker die für seinen hohen Sieg (27:4) nötigen Punkte sammelte.
Andere Babelsberger mussten härter kämpfen, um den Erfolg über den 2005 aus hoffnungsvollen Talenten und einigen Spitzenboxern gebildeten Heidelberger Club zu sichern. Die Gäste brachten durchweg gut ausgebildete Boxer in den Ring, die in den ersten Runden meist dominierten, es aber an unbedingtem Siegeswillen fehlen ließen. Den besaßen dagegen die Babelsberger. Von Trainer Ralph Mantau taktisch klug eingestellt, mobilisierten sie gegen Ende der Kämpfe neue Kräfte und holten Punktrückstände auf. Dies traf auf Federgewichtler Zakhid Mekhtsiyev, der dem stilistisch besseren Robert Tlatlik mit wuchtigen Angriffen den Schneid abkaufte, ebenso zu wie auf Publikumsliebling Jörg Rosomkiewicz, der im Endspurt unter „Rosi, Rosi“-Rufen der mit rund 500 Zuschauern gefüllten Halle im Toyota- Autohaus gegen Stefan Härtel den Kampf im Mittelgewicht noch drehte und zu einem freilich etwas glücklichen Erfolg kam
Nicht ganz zum Sieg reichte es dagegen für Alexander Völker (Leichtgewicht), der gegen Sandro Schaer, mehrfacher Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften, in der vierten Runde zur Aufholjagd ansetzte und Punkt um Punkt gutmachte. Ein einziger Zähler entschied schließlich gegen ihn. Zweiter Babelsberger Verlierer war Weltergewichtler Tobias Drobig. Schon nach gut 30 Sekunden schlug in der ersten Runde eine schwere Rechte von Alexander Miller bei ihm ein. Zwar kam Drobig wieder auf die Beine und signalisierte Kampfbereitschaft, doch der Ringrichter schickte ihn in die Ecke.
Dem optischen Eindruck widersprach das Urteil im Halbweltergewicht. Der technisch hochklassige Heidelberger Dimitri Sorokin beherrschte Steffen Sparborth drei von vier Runden. Nur die dritte gab er ab, aber da sammelte Sparborth so viele Punkte, dass er zum Sieger erklärt wurde.
Als Fehlurteil wertete dies der schwergewichtige SCO--Trainer Vladimir Pletnev, wie überhaupt der „Heimbonus“ beim vom thüringischen Verband gestellten Kampfgericht eine zu große Rolle gespielt habe. Zum Sieg hätte es für die Gäste aber ohnehin nicht gereicht. Der technisch hochbegabte Fliegengewichtler Marcel Schneider ließ Denis Markow ebenso wenig eine Chance wie Schwergewichtler Vitalijus Subacius seinem Gegner Markus Tomala, der nach tapferem Widerstand heilfroh war, stehend das Kampfende zu erreichen.
Während die Heidelberger Aufstiegsambitionen einen Dämpfer erhielten, sind die Motor-Boxer nach dem klaren 14:10-Erfolg Tabellenerster und können die Verteidigung des Meistertitels nun wieder zuversichtlicher angehen.
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