zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Mit rutschenden Hosen

Schulpate Polizei bringt Jugendlichen Judo bei: Gestern war die erste Prüfung

Stand:

Schulpate Polizei bringt Jugendlichen Judo bei: Gestern war die erste Prüfung Wenn Polizist Bernd Karwovski sich freiwillig von 15-jährigen durch die Luft schleudern und auf den Boden knallen lässt, dann übt er mit den Schülern der Carl–Friedrich-Benz-Realschule Judo. Seit Februar trainiert der Hauptmeister und ausgebildete Judotrainer mit einer Kollegin die Neuntklässler in der asiatischen Kampfsportart. Gestern Morgen stellten die 15 Jugendlichen ihr neu erworbenes Können bei der ersten Judoprüfung in der Babelsberger Motorsporthalle unter Beweis. Der Judounterricht ist eines der Patenschaftsprojekte der Potsdamer Polizei, die seit 2002 einen Kooperationsvertrag mit der Benz-Schule unterschrieben hat. Ähnlich wie früher die „Patenschaftsbrigaden“ kümmern sie sich seitdem um die Schüler, so Karwovski. Als Paten wollten die Polizisten die Kinder und Jugendlichen vor allem über Drogen und Gewalt aufklären, um Straftaten vorzubeugen, aber auch zeigen, dass „Polizisten nicht immer die Bösen sind, die schimpfen“. Und Staatssekretär Martin Gorholt vom Bildungsministerium, der gestern den frisch geprüften Judokas gratulierte, findet besonders gut, dass die 15-jährigen durch gerade diesen Sport lernen könnten, respektvoll miteinander umzugehen und sich an Regeln zu halten, „denn ohne Regeln kommt man nicht durch’s Leben.“ Dass die Polizeibeamten die Schüler überhaupt trainieren konnten, verdanken sie auch dem Sportverein Motor Babelsberg. Der stellte Halle und Kleidung. Dass sich die 15 jungen Sportler gestern 14 Judohosen teilen müssen, stört niemanden. Und dass hin und wieder eine Hose während der Prüfung rutscht und wieder hochgezogen werden muss, auch nicht. Die Jugendlichen sind eifrig dabei. Schwitzend und keuchend schmeißen sie sich gegenseitig auf die Matten und atmen erleichtert auf, wenn die Prüfung bestanden ist. Alle 15 haben den achten Kyu erreicht und dürfen nun den weiß-gelben Gürtel tragen. Nur dass die Kollegen von Trainer Kawovski mit Pistolen auf der Zuschauerbank sitzen, wundert die Schüler ein wenig. Patrick von der Heiden meint, dass sie die ruhig hätten ablegen können: „Wir sind ja nicht kriminell.“ J. Wedemeyer

J. Wedemeyer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })