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Landeshauptstadt: Mit Saal und Sonnenenergie

Erweiterung des Hauses der Natur abgeschlossen / Ab Mittwoch wieder zugänglich

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Lichtdurchflutet präsentiert sich der auf 100 Personen ausgelegte Veranstaltungssaal, der unter dem Dach des Hauses der Natur auf dem Innenhof des Waisenhauskomplexes ausgebaut worden ist. Soweit wie möglich wurde die Konstruktion des Dachstuhls erhalten, die Mittelbalken sind jedoch herausgetrennt, um einen einheitlichen Raum zu schaffen, der unter anderem Filmvorführungen zulässt. Der Saal ist über einen Außenaufzug auch von Behinderten zu erreichen. In den nächsten Tagen wird der Raum variabel möbliert. Auch einen kleine Küche steht dann zur Verfügung.

Damit ist das 735 000 Euro umfassende Projekt abgeschlossen, das von der Deutschen Bundesstiftung Umweltschutz (DBU) und vom Umweltministerium finanziell gefördert wurde. „Mit dem Konferenzsaal wollen wir kommerziellen Anbietern keine Konkurrenz machen“, erklärt Regine Auster, die Geschäftsführerin des Fördervereins Haus der Natur. „Er soll vielmehr vornehmlich den ehrenamtlich wirkenden Verbänden und Vereinen unseres Hauses dienen. Sie haben dann mehr Platz und bessere Bedingungen für ihre Veranstaltungstätigkeit zum Natur- und Umweltschutz.“ Als erste Tagungen kündigte sie die kritische Hinterfragung der neuen Kriterien der Landesplanung sowie der Förderung und Sicherung ehrenamtlicher Tätigkeit im Naturschutz an.

Der neue Raum wird am 28. Juni mit einer Feier eingeweiht, zu der sich Ministerpräsident Platzeck angesagt hat. Als damaliger Potsdamer Oberbürgermeister hatte er sich für das Projekt eingesetzt, das weit mehr umfasst als den Ausbau des Dachgeschosses zum Konferenz- und Umweltbildungszentrum. So wurde auf dem Dach eine Solaranlage installiert, die bereits Elektroenergie ins Netz einspeist. Das Regenwasser wird in Tanks gesammelt und für die Brauchwasserversorgung des Hauses, so die Toilettenspülung, verwendet.

„Mit der Solaranlage und dem Brauchwassersystem möchten wir demonstrieren, dass die Nutzung alternativer Energien auch im historischen Innenstadtbereich möglich ist“, erklärte Regine Auster. Deshalb strebt das Haus nun eine engere Verbindung zu Vereinen an, die auf diesem Gebiet tätig sind.

Wenn im Konferenzsaal sowie im Außengelände, das eine aus nach historischem Vorbild gebrannten Glindower Ziegeln aufgemauerte Sitzterrasse für Freiluftveranstaltungen erhält, noch einige Restarbeiten erforderlich sind, so werden die zehn im Haus der Natur ansässigen Naturschutzverbände und -vereine dennoch schon heute und morgen aus dem Ausweichquartier Lindenstraße 28/29 in ihr Domizil zurückziehen. Auch sie finden in renovierten Büros jetzt bessere Bedingungen vor. „Anfragen potenzieller neuer Mieter mussten wir leider abschlägig beantworten, denn wir sind bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht“, bedauert Regine Auster.

Das 1817/18 errichtete Gebäude diente ursprünglich als Waschhaus für den Schul- und Berufsausbildungskomplex, den der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. 1722 hier als „Großes Potsdammsches Militärwaisenhaus“ für verwaiste und bedürftige Soldatenkinder eingerichtet hatte. In der DDR-Zeit war es Kindergarten. 2001/02 wurde es von der wieder belebten Stiftung „Großes Waisenhaus“ saniert und an den Förderverein Haus der Natur vermietet. Die Denkmalpflege hatte 2003 dem Erweiterungsprojekt zugestimmt, das den Anbau einer Fluchttreppe und eines behindertengerechten Außenaufzugs an den Giebelseiten einschließt.

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