Landeshauptstadt: Mit Stevia aus Paraguay sündenlos Süßes essen
Seit sechs Jahren wohnt Andrea Alms mit ihrer Familie in einem Häuschen inmitten von Wiesen, Feldern und Pferdekoppeln vor den Toren Potsdams in Langerwisch. In ihrem mit Obstbäumen, Ziergehölzen, Stauden bepflanzten und zum Haus durch Terrassensteine gegliederten Garten fühlt sie sich besonders wohl.
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Seit sechs Jahren wohnt Andrea Alms mit ihrer Familie in einem Häuschen inmitten von Wiesen, Feldern und Pferdekoppeln vor den Toren Potsdams in Langerwisch. In ihrem mit Obstbäumen, Ziergehölzen, Stauden bepflanzten und zum Haus durch Terrassensteine gegliederten Garten fühlt sie sich besonders wohl. Vor drei Jahren ist sie auf eine Pflanze namens Stevia aufmerksam geworden, die sie seitdem kultiviert. Die bis zu einem Meter aufwachsende Staude ist nicht allzu attraktiv, auch nicht winterhart und muss viel gegossen werden. Sie besitzt aber eine unschätzbare Eigenschaft: ihre hohe Süßkraft. Als „Ökofreak“, der auf Dünger und chemischen Pflanzenschutz verzichtet, kennt Andrea Alms die Risiken des Zuckers, der sehr kalorienreich ist, die Bauchspeicheldrüse reizt und Karies fördert. Stevia, das aus Paraguay stammende Süßkraut, habe dagegen die 200-fache Süßkraft ohne all die genannten negativen Wirkungen. Die Langerwischerin zieht die mehrjährige Pflanze auf der Fensterbank vor. Im Mai kommt sie ins Freie, vor dem ersten Frost wieder ins Zimmer. Dann werden die letzten Blätter abgeerntet und die Stauden zurück geschnitten. Im März treiben sie neu aus. Alle Teile der Pflanze können zum Süßen von Getränken und für das Backen, ebenso für Salate verwendet werden. Ein bis drei Blätter reichen für eine Kanne Tee. Auch ein Extrakt lässt sich herstellen. Als sich kürzlich ein Familienmitglied wegen einer Entzündung Unmengen von Blasentee hinunterzwingen musste, war das Süßen mit Stevia für ihn eine große Hilfe. Wegen der hohen Süßkraft sollte man am Anfang ein wenig experimentieren, rät Andrea Alms. Den erwerbsmäßigen Anbau des südamerikanischen „Süßkrautes“ hat die Europäische Union bisher nicht genehmigt, während es in Japan oder Indien schon den Markt beherrscht. Für den privaten Garten bekommt man Stevia aber kostengünstig als Topfpflanzen, Setzlinge oder Samen in Pflanzenmärkten und auch bei der „Kräuterhexe“ Frau Seidel in Wilhelmshorst. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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