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RICHTIG LAUFEN: Mit Tempo zu mehr Ausdauer

Wer seine Ausdauer verbessern will, muss lange laufen; Dauerläufe sind das Mittel zum Zweck. Das stimmt nur bedingt.

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Wer seine Ausdauer verbessern will, muss lange laufen; Dauerläufe sind das Mittel zum Zweck. Das stimmt nur bedingt. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) propagiert jetzt mehrere Studien an Patienten, Leistungs- und Freizeitsportlern, in denen mit der Methode eines hoch intensiven Trainings über einen Trainingszeitraum von sechs bis zwölf Wochen das Ausdauervermögen schneller verbessert wurde als mit der Dauermethode. High-Intensity-Training (HIT) nennt sich die Methode. Dabei wird sich in einer Trainingseinheit in kurzen Intervallen intensiv belastet, die durch Erholungsphasen unterbrochen werden. Neu sind die Erkenntnisse allerdings nicht.

Bereits in den 1930er-Jahren trainierte der damalige Weltklasse-Läufer Rudolf Harbig nach der Intervall-Methode. In der einst erfolgreichen Potsdamer Läufer-Gilde mit Siegfried Valentin, Hans Grodotzki, Friedrich Jahnke oder Bernd Dießner waren Intensität und Ausdauer nie ein Widerspruch. Seit Jahren ist die Intervall-Methode auch im Mannschaftssport zur Steigerung der Ausdauer probates Trainingsmittel. So haben Studien gezeigt, dass Fußballspieler ihre maximale Sauerstoffaufnahme mit weniger Zeitaufwand anheben können, als dies zuvor mit der Dauermethode möglich war. Neu ist aktuellen Erkenntnissen zufolge, dass das HIT günstige Effekte auf Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes ausüben soll. Das macht die Methode interessant für Personen, die unter einer präventiven oder therapeutischen Zielsetzung trainieren. So findet unter kontrollierten Bedingungen das HIT auch wachsende Anwendung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, Adipositas oder Typ-2-Diabetes, also bei Erkrankungen, bei denen man sich bisher auf die Empfehlung der Dauermethode beschränkt hatte. Ein Allheilmittel und ausschließliches Trainingsformat ist die Methode aber auf keinen Fall. Ein Marathonläufer wird ohne lange Dauerläufe Probleme haben. Und Laufeinsteiger sollten sich fachkundigen Rat holen und sich zum Trainingsbeginn einem sportärztlichen Check unterziehen. Peter Könnicke

Der Autor ist Trainer der Potsdamer Laufschule

gotorun

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