Landeshauptstadt: Mit Tüten-Milchreis den Sieg vermasselt
Wettbewerb „Der Schlaatz kocht über“: Jugendclub „Alpha“ schlägt FFC Turbine beim Nachtisch – Crepes mit Himbeerfüllung
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Am Schlaatz - Eigentlich sollte es nur ein Kochduell im kleinen Rahmen werden. Dass die Abiturientinnen Judith Preuß und Luisa Fröhlich am vergangenen Freitag in der Ausbildungsküche des Internationalen Bundes gleich ein Duell gegen drei Spielerinnen der FFC-Turbine Potsdam antreten mussten – darunter die Nationalspielerin Anja Mittag – hatten sie nicht erwartet. Die erste Runde des Kochwettbewerbs „Der Schlaatz kocht über“, organisiert vom Jugendclub „Alpha“ im Bürgerhaus am Schlaatz, und dem Entwicklungsträger Stadtkontor, entschied das Team Jugendclub Alpha mit 81 Punkten für sich. Das Rennen war knapp verlaufen, denn Mittag, Jennifer Zietz und Isabel Kerschowski von der Turbine erreichten 76 Punkte.
In der Ausbildungsküche ging es heiß her: Die 16-jährige Luisa und die 17-jährige Judith vom alpha-Jugenteam bereiteten eifrig eine Hähnchenbrust mit Sommergemüse zu, während die Turbine Potsdam eine gefüllte Hähnchenbrust mit Brokkoli und Kartoffeln zauberten. Jurymitglied Roland Wittskowsky lobte das Hauptgericht des FFC Turbine- Potsdam. Er kritisierte jedoch die Nachspeise: Milchreis aus der Packung.
Auch Gerhard Meck vom Gesunde-Städte-Netzwerk war über das Fertiggericht nicht begeistert. „Ein Gericht muss nahrhaft und ausgewogen sein“, sagte Meck. Das Jugendclub Team hatte eigenständig Crepes mit Himbeerfüllung zubereitet. Der Nachtisch des alpha-Jugendteams hat Wittskowsky und Meck begeistert. Jedoch hätte das Gemüse bei deren Hauptspeise nicht gebraten sondern gedünstet werden müssen, erklärte Meck. Auch die Arbeitsteilung der Teams hat Waltraut Huth, vom Internationalen Bund, erwartet. Doch es hagelte nicht nur Kritik für beide Teams: „Alle Gerichte waren sehr alltagstauglich“, betonte Jurymitglied Kathrin Feldmann von Stadtkontor. Die Jury war sich einig: Den Sieg gekostet hatte das Team der FFC-Turbine Potsdam der Milchreis aus der Tüte.
„Wir haben kaum Zeit zum Kochen“, sagte Anja Mittag rechtfertigend und lachte. Nur Isabel Kerschowski erklärte, sie würde jeden Tag kochen, jedoch auch nicht immer gesund. Der Zeitfaktor sei auch bei vielen Jugendlichen das Problem, warum sie sich nicht an den Herd stellen würden, sagte Steffen Heise, Leiter des Jugendclubs Alpha. Der Gang zum Schnellrestaurant würde deshalb bereits zum Alltag jedes Jugendlichen gehören. Die würden nämlich überall wie Pilze aus dem Boden springen: „Zwei Fastfoodketten gibt es allein am Schlaatz“, betonte Heise.
Deshalb solle so ein Wettbewerb die Jugendlichen wieder zum eigenständigen Kochen anregen, betonte der Jugendclubleiter. Auch der Koch Roland Wittskowsky hofft, dass „junge Menschen den Spaß am Kochen wiederentdecken.“ Spaß hatte vor allem das alpha-Jugendteam: schließlich hätten sie erst Recht nicht erwartet, Punktsieger gegen die FFC-Turbine Potsdam zu werden, erklärte Judith. Das nächste Duell findet am 27. November statt, dann muss Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an den Herd treten.
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