Sport: Mit weißer Weste nach oben
RSV-Coach Vladimir Pastushenko steht mit seinem Team vor dem Aufstieg in die 1. Regionalliga
Stand:
Im bisherigen Saisonverlauf der 2. Herren-Regionalliga Ost haben sich die Basketballer des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow ihre weiße Weste bewahrt und stehen unmittelbar vor dem Aufstieg in die 1. Regionalliga. Dieser war vor Saisonbeginn auch das erklärte Ziel, das sich Trainer Vladimir Pastushenko mit seiner Truppe gestellt hatte.
Herr Pastushenko, fünf Spiele sind noch zu absolvieren, nur zwei davon müssen für den Aufstieg gewonnen werden. Steht der Sekt schon kalt?
Nein, da sind wir alle ein wenig abergläubisch. Aber wir gehen natürlich von dem Aufstieg aus, und den wollen wir möglichst gleich in den nächsten beiden Spielen klar machen. Und die Chancen dafür stehen gut. Am kommenden Wochenende treten wir beim Schlusslicht Wolmirstedt an, und da ist ein Sieg absolute Pflicht. Am Sonnabend darauf kommt der DBV Charlottenburg zu uns, und das wird dann schon etwas schwerer. Das Team hat sehr erfahrene und große Spieler in seinen Reihen, trotzdem fehlt irgendwie die Konstanz. Im Hinspiel kamen wir zu unserem knappsten Sieg mit nur zwei Punkten Unterschied. In eigener Halle wollen wir dann wieder alles klar machen, das wird der Tag der Wahrheit.
Ihr Team ist bislang ungeschlagen, hat also ganz souverän von Anfang an die Tabellenführung behauptet. Das war nicht immer so. Was macht inzwischen die Mannschaft aus?
Es liegt wohl an der Teambildung, die den Jungs und mir gelungen ist. Jeder von uns hat verstanden, welche Rolle er zu spielen hat, jeder trägt auf seiner Position die volle Verantwortung. Das hat nicht immer perfekt geklappt, aber inzwischen stehen wir geschlossen da.
Das Team wird aber auch stark gemacht durch besondere Talente. Würden Sie da jemanden besonders hervorheben?
Nur ungern, denn bei uns zieht jeder an einem Strang. Vielleicht könnte man aber die beiden Brüder Joe und Jesse Deister nennen, Martin Scholtes, der als Aufbauspieler einen guten Job macht, oder auch unseren USA-Heimkehrer Silvio Ueberschär. Aber auch sie sind eben Teil eines starken Teams.
In Personalnot werden Sie mit einem solchen Kader dann wohl auch nicht kommen?
Das wollen wir hoffen. Bis jetzt war es unsere besondere Stärke, dass wir auch auf der Bank immer gute Leute hatten. Und gerade das setzt den Gegner auch unter Druck.
Nun steht also der Aufstieg in die erste Regionalliga an. Ist Ihr Team dafür gut gerüstet?
Die erste Liga ist viel ausgeglichener. Solche Spiele wie in dieser Saison mit manchmal hundert Punkten wird es dann nicht mehr geben. In vielen Teams spielen auch Profis mit, viele Amerikaner sind dabei und überhaupt ist das alles viel schneller und athletischer. Ein anderes Niveau eben. Aber wir hatten ja schon einige Spiele gegen Mannschaften aus dieser Liga, und da haben wir uns immer sehr gut geschlagen.
Das höhere Niveau wird wahrscheinlich auch höhere Kosten mit sich bringen. Kann der Verein das finanziell bewältigen?
Das wird schwer, obwohl wir gute Partner haben. Aber wir sind unbedingt auch auf neue Sponsoren angewiesen. Denn in der ersten Regionalliga gibt es keine Mannschaften aus Berlin und der Region. Da müssen wir nach Oldenburg, Osnabrück oder Göttingen und haben lange Anfahrtswege. Das alles kostet viel Geld.
Werden sie sich denn personell verstärken müssen?
Das müssen wir in jedem Fall, wir wollen die Neubesetzungen, die ebenfalls mit Kosten verbunden sind, aber so gering wie möglich halten. Maximal auf zwei Positionen, auch um das eingeschworene Team beizubehalten. Vor allem wollen wir uns psychisch verstärken.
Inzwischen hat die Mannschaft ja auch eine große Fangemeinde.
Ja, wir haben treue Fans, und mit dem Aufstieg sollen es noch mehr werden. Im nächsten Jahr steht die neue Mehrzweckhalle in Stahnsdorf, und da werden wir dann auch spielen. Und das wollen wir gut machen, um möglichst viele Fans aus der ganzen Region anzulocken.
Das Interview führte Henner Mallwitz
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