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Neuer Raum für Kinderbetreuung an der Fachhochschule in der Pappelallee eröffnet

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Neuer Raum für Kinderbetreuung an der Fachhochschule in der Pappelallee eröffnet Von Marion Schulz Schnell sind sie! Manche krabbeln noch, andere tippeln schon vorsichtig hin und her. Flink sind die Kinder alle. Zu flink für ihre Eltern, die ihnen zwar stolz, jedoch mit verlegen gehetzten Gesichtern hinterher jagen. Alles Studierende oder Mitarbeiter der Fachhochschule Potsdam, die am Mittwoch gemeinsam eine vom Jugendamt unterstützte Kinderbetreuung offiziell eröffneten. Seit April betreuen hier die beiden Tagesmütter Gisela Gephard und Petra Stacker je fünf Kinder von null bis drei Jahren. Zwei Räume haben sie am Campus an der Pappelallee dafür zur Verfügung gestellt bekommen. Wickeltische stehen bereit und Spielzeugschränke. „Diese Kindertagesstätte soll jungen Eltern, die keine anderen Möglichkeiten haben, ihre Kinder unterzubringen, wieder das Studium ermöglichen“, sagt FH Rektorin Helene Kleine. Laut muss sie werden, um überhaupt gehört zu werden. Kreuz und quer stolpern derweil die kleinen Knirpse vergnügt quietschend und lachend durch den Raum. Ein Junge in blauen Strumpfhosen tappt unsicheren Schrittes zum Büfett und klaut sich Kuchen von einem der schön drapierten Tische. „Das Büfett ist aber noch nicht offiziell eröffnet“, ruft die Rektorin lachend und beschließt, sich kurz zu fassen. Ein anderes Kind hat schon seinen Weg auf einen der Tische gefunden. Die verneinenden Rufe seiner Eltern überhörend, grapscht es nach der weißen Tischdecke und reißt sie entzwei. Während sich im Raum langsam das Chaos ausbreitet, bleiben zwei Personen ruhig und entspannt: die Tagesmütter. Immer wieder sucht ein kleiner Junge oder ein Mädchen seinen Weg zu ihnen, breitet die kleinen Ärmchen aus und verlangt hoch genommen zu werden. Belustigt blickt es dann hinab auf die anderen Kleinen, die sich mittlerweile auf dem Fußboden über ein Einweihungsgeschenk von Gabriele Fruth vom Jugendamt hermachen. In wenigen Sekunden ist das Papier zerfleddert und die Kinder sind glücklich. „Sie sehen, die Kleinen fühlen sich hier sehr wohl“, freut sich Gabriele Fruth, die als Fachberaterin der Stadt Potsdam auch für die Entwicklung der Tagespflege zuständig ist. Die Studenten wissen das Angebot durchaus zu schätzen. Erst seit diese Kinderbetreuung angeboten werde, sei für sie überhaupt wieder ans Studieren zu denken, sagt eine junge Mutter dankbar. „Es geht hier auch sichtlich familiär zu“, ergänzt die ebenfalls an dem Projekt beteiligte Gleichstellungsbeauftragte der FH Katrin Sawitzki. Die Tagesmütter könnten individuell auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern eingehen. Anders als in öffentlichen Kindertagesstätten haben die jungen Eltern die Möglichkeit, ihre Zeiten je nach Bedarf mit den Tagesmüttern abzusprechen. Bis zu zehn Stunden am Tag kümmern sie sich dann um die Kleinen. „Dabei ist es egal, ob die Mutter ihr Kind um sieben Uhr in der Früh, oder eben um 18 Uhr abgibt, weil sie noch eine Veranstaltung belegen muss“, so Gabriele Fruth. Die Gebühren für den Betreuungsplatz zahlen die Studenten an das Jugendamt. Der Betrag richtet sich nach der Höhe des Einkommens. „Bei einem sehr niedrigen Einkommen, kann es schon sein, dass die Betroffenen nur neuen Euro im Monat zu leisten haben.“ Wer sich einen Platz sichern möchte, sollte sich beeilen. Bis Oktober 2006 würden Anmeldungen schon vorliegen. Da gelte: „Wer zuerst kommt, malt zuerst“, so Katrin Sawitzki.

Marion Schulz

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