ATLAS: Mitschuldig
Man kann es drehen und wenden wie man will: Der Streit um die vier gekündigten Unternehmen im von der Stadt betriebenen Gründerzentrum Go:in ist ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Seit der Eröffnung des Hauses vor acht Jahren war allen klar, dass die Erstmieter eines Tages raus müssen.
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Man kann es drehen und wenden wie man will: Der Streit um die vier gekündigten Unternehmen im von der Stadt betriebenen Gründerzentrum Go:in ist ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Seit der Eröffnung des Hauses vor acht Jahren war allen klar, dass die Erstmieter eines Tages raus müssen. Acht Jahre lang hatte man Zeit, sich auf diese Situation einzustellen. Sicher, jeder Unternehmer hat eine Verantwortung für seine Firma und muss für den Fall auslaufender Mietverträge Vorsorge treffen. Doch wenn es stimmt, dass die Stadt die Firmen immer wieder vertröstet und versprochen hat, für einen nahtlosen Übergang zu sorgen, trifft das Rathaus zumindest eine Mitschuld. Schon vor Jahren hatte Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs Alarm geschlagen und als kurzfristige Lösung Container mit Büro- und Laborflächen angekündigt. Geschehen ist seitdem nichts. Die vier gekündigten Firmen sind erst der Anfang, die nächsten müssen das Go:in im übernächsten Jahr verlassen. Die Stadt schmückt sich gern mit ihrer Wissenschaftslandschaft, die Weltgeltung genießt. Man kann darüber streiten, ob es Aufgabe einer Kommune ist, Gewerbeimmobilien zu bauen. Wenn man den Start-ups aber Ersatz verspricht, sollte man das auch halten.
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