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Homepage: „Mittelgroße Spitzenuni“ für Potsdam

Senat verabschiedet Plan zur Hoschulentwicklung

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Zu einer „Mittelgroßen Spitzenuniversität“ mit klarem Forschungsprofil und qualitätsgesicherten Studienangeboten will sich die Universität Potsdam in den kommenden Jahren entwickeln. Das hat der Senat der Universität gestern mit der Verabschiedung des lange diskutierten Hochschulentwicklungsplans beschlossen. Mit wirksamer Nachwuchsförderung, Internationalisierung und hoher Kompetenz im Wissens- und Technologietransfer will die Hochschule ihre Sichtbarkeit verbessern, heißt es in einer Mitteilung. Dabei setzt sie verstärkt auf Kooperationen mit außeruniversitären Instituten.

Das eigene Forschungsprofil soll schärfere Konturen annehmen. Mit den Kognitionswissenschaften wird erstmals ein Exzellenzbereich aufgebaut. Zu den insgesamt acht Profilbereichen zählen die Empirischen Bildungswissenschaften, die Erdwissenschaften, Funktionale Weiche Materie, Funktionelle Ökologie und Evolutionsforschung, Komplexe Systeme, Kulturelle Begegnungsräume sowie Pflanzengenomforschung/Systembiologie und Politik, Verwaltung und Management. Ein Markenzeichen wird künftig eine an empirischer Bildungsforschung orientierte Lehrerbildung.

In der Studienreform sollen Bachelor-Studiengänge mit strukturierter Eingangsphase, Auslandsstudien und Berufsorientierung erprobt werden. Künftig unterliegen Lehre und Studium einer konsequenten, systematischen Qualitätssicherung. Interdisziplinär aufgebaute und international ausgerichtete Promotionsprogramme sollen die Attraktivität der Potsdam Graduate School für den wissenschaftlichen Nachwuchs steigern. Außerdem will sich die Uni als familiengerechte Hochschule profilieren.

Nach Abstimmung mit dem Landeshochschulrat und der Landesregierung werden zu den Maßnahmen des Plans Zielvereinbarungen zwischen Präsidium und Fakultäten ausgehandelt, die zum 1. Januar 2009 in Kraft treten sollen.

Die studentischen Vertreter im Senat sowie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) äußerten sich in einer ersten Reaktion kritisch zum Hochschulentwicklungsplan. Wegen inhaltlicher Mängel und zu geringer studentischer Mitgestaltungsmöglichkeiten zweifeln sie an dessen Zukunftsträchtigkeit. Senatsmitglied Nadine Günther befürchtet, dass „durch die zu starke Fokussierung auf die Profilbereiche in der Forschung, Innovationen in der Lehre und dem Qualitätsmanagement ausbleiben“, erklärt sie gegenüber der Presse. Martin Seiffert, AStA-Referent für Campuspolitik, sieht Fragen in der Personalplanung offen. Stellenabbau und Befristungen lassen seiner Meinung nach „eine prekäre Situation für Lehrende sowie insbesondere Studierende erwarten". Janis Klusmann, AStA-Referent für Sozialpolitik, mahnt an, dass die Master-Zugangszahlen zu knapp kalkuliert seien, „gerade wenn die Universität es mit der Verbesserung in der Lehrqualität und Betreuung ernst meint.“

Die Studierenden lehnen das Strategiepapier nicht grundsätzlich ab, sehen jedoch Verbesserungsbedarf und wollen hierzu mit der Hochschulleitung im Dialog bleiben.ahc

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