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Landeshauptstadt: Mitternachtsdämmerung hält an

Die Sterne im Juli: Venus am Morgenhimmel – Mars nicht zu sehen

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Die Sterne im Juli: Venus am Morgenhimmel – Mars nicht zu sehen Es ist Sommer: Alle Sternbilder dieser Jahreszeit sind nun am Nachthimmel von Potsdam in ihrer vollen Pracht zu bewundern; so auch das Sommerdreieck mit den Riesensternen Wega, Deneb und Atair. In der Nähe des Zenits steht Herkules. Für Beobachter, die über ein kleines Fernrohr verfügen, bietet der Kugelsternhaufen „M13“ in diesem Sternbild einen sehr schönen Anblick. In Nord-Süd-Richtung schlängelt sich das schwach leuchtende Band der Milchstraße durch das Sommerdreieck. Tief im Süden ist der Skorpion mit seinem Hauptstern Antares auszumachen. Antares bedeutet „Gegenmars“, da er eine rötliche Färbung wie der Planet besitzt. Der Riesenstern ist rund 360 Lichtjahre von uns entfernt und hat den 330-fachen Durchmesser unserer Sonne. Im Nordwesten steigt der Große Wagen langsam Richtung Nord herab, im Nordosten das Himmels-W, die Kassiopeia, herauf. Liebesplanet Venus war im ersten Halbjahr strahlend heller „Abendstern“. Nachdem sie im letzten Monat ihren Durchgang vor der Sonne absolviert hat, hat sie nun die Seite gewechselt und ist am Morgenhimmel sichtbar. Im Laufe des Monats gewinnt sie über dem Osthorizont an Höhe und wird zu einem auffälligen Gestirn des frühen Morgen. Der sonnennächste Planet Merkur erreicht in diesem Monat zwar einen großen Winkelabstand von der Sonne, trotzdem reicht es nicht zu einer Abendsichtbarkeit. Bis es so dunkel geworden ist, dass der flinke Planet am Westhorizont sichtbar wäre, ist er bereits im Licht der Abenddämmerung verschwunden. Mars hat seinen Winkelabstand zur Sonne immer weiter verringert. Er steht mit ihr gemeinsam am Tageshimmel und kann in diesem Monat nicht gesehen werden. Ähnlich ergeht es dem Ringplaneten Saturn. Er erreicht am 8. Juli seine Konjunktion mit der Sonne und steht damit für eine Sichtbarkeit zu nahe an unserem Zentralgestirn. Lediglich der Jupiter kann am westlichen Abendhimmel noch gesehen werden. Er verkürzt seine Sichtbarkeitsdauer aber drastisch. Zum Monatsende ist er vom Abendhimmel verschwunden und wird erst Ende Oktober am Morgenhimmel wieder zu sehen sein. Am 5. Juli wandert die Sonne durch den erdfernsten Punkt ihrer Bahn. Sie ist dann 152,1 Millionen Kilometer von uns entfernt. Im Perihel, dem sonnennächsten Punkt, ist sie nur gut 147 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Diesen Punkt durchläuft sie Anfang Januar. Aus den beiden verschiedenen Werten resultiert eine elliptische Bahn der Erde um die Sonne. Die Ellipse ist jedoch nicht sehr stark ausgeprägt, da die Abweichung von fünf Millionen Kilometern im Verhältnis zur Entfernung Erde-Sonne sehr gering ist. Die Längen des lichten Tages nehmen bereits wieder ab. Zwischen Anfang und Ende des Monats wird der Tag um eine Stunde "kürzer". Trotzdem erreicht bei uns die Sonne um Mitternacht noch nicht wieder eine Tiefe von 18 Grad unterhalb des Horizonts. Wir haben immer noch Mitternachtsdämmerung. Der lange Abend geht allmählich in den frühen Morgen über; es gibt keine vollständige Dunkelheit. Das erschwert auch die astronomischen Beobachtungen. Trotzdem bieten die Stunden um Mitternacht den Anblick einiger interessanter Himmelsobjekte. Rolf König

Rolf König

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