Landeshauptstadt: Mitteschön legt nach

Innenstadt - Am Tag vor der heutigen Beigeordnetenkonferenz der Stadt hat die Bürgerinitiative Mitteschön ihre Forderung nach einem Überdenken der Bibliothekssanierung bekräftigt. „Es ist dringend geraten, dass sich alle Entscheider, Nutzer und Bürger noch einmal an den Tisch setzen, um eine bessere Lösung zu erzielen“, so Mitteschön in ihrer gestrigen Erklärung. Die Stadtverordneten sollten sich die Pläne der Bibliothekssanierung noch einmal ansehen, sagte Mitteschön-Sprecherin Barbara Kuster gegenüber den PNN. Soviel sie wisse, werde auch der Fassaden-Entwurf des Architekten Reiner Becker die historische Straßenkante Am Kanal nicht einhalten. Ferner forderte die Sprecherin, dass die Entwürfe Beckers für die neue Bibliotheksfassade der Bevölkerung gezeigt werden.

Dieser Forderung wird der Stadt nachkommen: Wie sie mitteilte, sollen die Pläne zum Umbau der Bibliothek zu einem „Wissensspeicher“ am 1. Dezember ab 19 Uhr im Alten Rathaus im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Potsdamer Mitte im Dialog“ vorgestellt werden. „Der neue Wissenspeicher soll zu einem lebendigen Ort der Begegnung werden. Die öffentliche Diskussion über das neue Gebäude und seine Nutzung ist deshalb ausdrücklich erwünscht“, ließ die Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) in der Stadtmitteilung erklären.

In der vergangenen Woche hatte Magdowski gegenüber Journalisten ihren Beigeordnetenkollegen Matthias Klipp (Bündnisgrüne) kritisiert, da dieser eine Diskussion über die Bibliothekssanierung begrüßt hatte. Magdowski wörtlich: „Irgendwann sind die Dinge ausdiskutiert.“ Am Montag dieser Woche bezeichnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) das Infragestellen der Bibliothekssanierung als „verantwortungslos“. Ob Klipp am 1. Dezember im Alten Rathaus dabei sein wird, erscheint fraglich. Die Stadt kündigt neben der Kulturbeigeordneten und dem Architekten Reiner Becker nur einen „Vertreter des Fachbereiches Stadterneuerung und Denkmalpflege“ an. gb