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Guter Zweck. Dora Derda und Silvio Friedrich vom Oberlinhaus auf der Runde im Stadion am Luftschiffhafen. Fast 40 000 Runden liefen alle Teilnehmer des Lauffests am Freitag.

© Sonja Radtke

POTSDAMER LAUFFEST: Mobil mit 91 Jahren

Fast 2500 Potsdamer machten beim Lauffest für die Stiftung Altenhilfe mit. Die 91-jährige Dora Derda war auch dabei.

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Eine ganze Runde schaffte die 91-jährige Dora Derda beim gestrigen achten Lauffest im Stadion am Luftschiffhafen nicht. Sie musste vorzeitig ihre Runde aufgeben, weil ihre Beine schmerzten. „Das eine wurde zwar schon gemacht, aber das andere muss noch“, sagte die 91-Jährige. Ursprünglich war es ihr Ziel, 400 Meter, also eine Runde, für den guten Zweck zu laufen. Doch sich im Rollstuhl schieben zu lassen kam für die Seniorin nicht infrage. „Das liegt am Aberglauben“, meint sie. Wenn sie einmal im Rollstuhl säße, würde sie nicht mehr aufstehen. In ihrer Jugend machte Derda viel Sport. Vor allem das Laufen und der Hoch- und Weitsprung haben ihr sehr viel Spaß gemacht, sagte sie.

Bis heute wohnt die Seniorin immer noch in der eigenen Wohnung. Ein Pflegeheim kommt für sie noch nicht infrage. Sie komme mit der Pflegestufe I bei sich zu Hause gut zurecht. Doch zweimal in der Woche geht sie in die Tagespflege vom Potsdamer Bürgerstift. Dort kann sie neue Kontakte knüpfen, spielen und sich verwöhnen lassen, so die 91-Jährige. Sie ist begeistert, wie nett das Personal ist und dass es am gestrigen Freitag beim Lauffest war. Die Idee dazu hatte Pflegedienstleiter Silvio Friedrich. „Ich musste nur ein wenig Überzeugungsarbeit leisten“, sagte er.

Das alljährliche Lauffest wird zugunsten der Stiftung Altenhilfe veranstaltet. Die Teilnehmer zahlen zwei Euro Eintritt und laufen dann so viele Runden, wie sie möchten. Die Teilnehmer können dabei rennen, spazieren gehen oder sich im Rollstuhl schieben lassen. An der Startlinie stehen die Helfer der Awo, die den Läufern pro gelaufener Runde ein buntes Gummiband geben. Vor allem die Kinder freuen sich über jedes Band und rufen sich gegenseitig ihre Anzahl zu.

Nach dem Laufen werden die Bänder an einer Sammelstelle abgegeben und die Anzahl der gelaufenen Runden kann so zusammengerechnet werden. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Rechnungen von Senioren zu übernehmen, die zwar über eine Grundsicherung verfügen, aber beispielsweise nicht genug Geld haben, um sich einen neuen Kühlschrank zu kaufen, wenn ihrer kaputt ist. Die Schirmherrin ist Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos). Sie wünscht sich, dass sich vermehrt Senioren bei der Stiftung melden und Anträge stellen. Bisher hat das Kuratorium der Stiftung in diesem Jahr 18 Anträge für rund 6 300 Euro bewilligt. Die Schirmherrin war schon im Vorfeld zuversichtlich, dass mit den diesjährigen Einnahmen die Marke von 300 000 Euro Stiftungsvermögen überschritten werden kann. Am Freitag drehten 2428 Teilnehmer insgesamt 39 862 Runden. Für die Stiftung kamen so etwa 20 300 Euro zusammen. Beste Läuferin war Kira Rehfeld mit 75 Runden, bester Läufer Tino Hellwig mit 190 Runden. Sie haben als „Siegprämie“ ein Fahrrad bekommen, das durch die Oberlinhaus-Aktiva-Werkstätten verkehrstüchtig gemacht wurde. Im vergangenen Jahr haben 2570 Läuferinnen und Läufer 36 000 Runden geschafft. Sonja Radtke

Sonja Radtke

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