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Landeshauptstadt: Modenschau kleiner Näherinnen

Sommerfest des Babelsberger Kulturhauses / Modell „Aki“ hat sich bewährt

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Fiona (9), Helen (10) und Lilli (10) sind drei der kleinen Handarbeiterinnen, die den Kurs Nähmaschinennähen am Kulturhaus in Babelsberg besucht haben. Das Resultat ihrer Bemühungen stellten sie bei der Modenschau vor, mit der gestern das Sommerfest des Kulturhauses eröffnet wurde. Fiona entschloss sich, ihr Kleid mit Sonne, Mond und Stern zu schmücken, Helen wählte ein ganz schlichtes Modell, Lilli aber, die mit dem Nähen noch weitermachen will, entschied sich für eine Adaption von mittelalterlicher Mode mit Zipfeln an Rock und Ärmeln.

Die drei Nähkünstlerinnen hatten es übrigens nicht weit zu Kurs und Sommerfest, denn auch die von ihnen besuchte „Alternative Kinderbetreuung“, kurz Aki genannt, befindet sich im Kulturhaus, das ebenso wie Aki von der Arbeiterwohlfahrt betrieben wird. Zuerst gab es manche Diskussion, ob Aki den Hort ersetzen könne, inzwischen aber hat das Modell Schule gemacht und Jugendamtsleiter Norbert Schweers kann schon auf zehn solcher Projekte verweisen. 200 Kinder hielten sich in alternativen Kinderbetreuungseinrichtungen auf, die von ganz unterschiedlichen Trägern, so auch Sporteinrichtungen, angeboten würden. Einzige Bedingung des Jugendamtes: eine pädagogische Fachkraft muss vor Ort sein. Der Vorteil: Die Eltern entrichten nur einen Unkostenbeitrag. Der Kritikpunkt, im Kulturhaus gebe es keine Freifläche zum Spielen, hat sich offenbar eher als Vorteil erwiesen. „Die Kinder sind ständig unterwegs“, meint Schweers.

Die einzige Freifläche, die das Kulturhaus im ehemaligen alten Rathaus hat, ist eigentlich ein Parkplatz. Doch gestern verwandelte sie sich zum zweiten Mal in einen fröhlich illuminierten Hinterhof mit ganz eigenem Charme. Das erste Mal war ein Jahr zuvor zum 50. Geburtstag des Kulturhauses gefeiert worden. „Von Jahr zu Jahr kommen mehr Mitstreiter hinzu“, meint Kulturhausleiterin Yvonne Pachl. So lud die Kunstschule im Haus die Kinder zum Malen ein. Der Ratskeller hatte mit einem weiteren Gastwirt die kulinarische Versorgung übernommen. Und auf einem Fragebogen konnte angekreuzt werden, was man sich neben den bereits vorhandenen Angeboten noch vom Kulturhaus wünscht.

Die Idee, sich eventuell mit der Livenacht der Babelsberger Gastronomen zusammenzuschließen, sei ihr noch gar nicht gekommen, sagte Pachl auf eine entsprechende Frage. Dabei würde das Sommerfestprogramm gut dazu passen. Zuerst das Fest für die Kinder und Familien und abends dann Jazz live mit der wieder auferstandenen Blueslegende Milan Samko und friends. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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