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ATLAS: Modus Persius

Guido Berg über Kompromisse beim Erhalt des architektonischen Erbes

Stand:

Das ist bemerkenswert! Die Verwaltung hat für das Areal, auf dem einst das Wohnhaus des königlichen Architekten Ludwig Persius stand, einen Vorschlag gemacht, der in vollendeter Übereinstimmung mit der Schlösserstiftung und allen Bewahrern des Bauerbes steht. Sie will de facto eine Veränderungssperre erlassen, die es der Grundstückseigentümerin nicht ermöglicht, an der Hegelallee/Ecke Schopenhauerstraße mehr aufzubauen als die Villa Persius im Originalformat. Bemerkenswert ist das deshalb, weil dieselbe Verwaltung mit ihren Vorschlägen für die Villa Schöningen noch einen ganz anderen Weg einschlug – den der Konfrontation mit den Welterbe-Hütern. Mit der nun getroffenen Entscheidung dürfte ein „Modus operandi“, eine generelle Handlungsweise gefunden worden sein für den Umgang mit dem Architekturschatz Potsdams. Es gibt historische Häuser mittlerer Bedeutung, wo ein Erweiterungsbau zulässig oder diskutabel sein könnte, um eine wirtschaftliche Sanierung zu ermöglichen. Und es gibt Häuser der Premium-Liga mit zentraler Bedeutung, wie sie etwa die Villa Schöningen und die Villa Persius darstellen, wo ein Kompromiss nicht zulässig ist. Nicht in einer Stadt wie Potsdam.

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