Landeshauptstadt: Moi ja Hyvää päivää aus Helsinki!
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Corinna Thiel und Felix May starteten am Pfingstsonntag in Potsdam ihre Radtour rund um die Ostsee. Mittlerweile liegen zwei Drittel der knapp 6000 Kilometer hinter ihnen. Nach den Etappen Kopenhagen, Stockholm und Helsinki werden sie nun mit der Fähre nach Tallinn übersetzen, um von dort aus auf ihren Rädern weiterzureisen. Regelmäßig berichten die beiden den PNN-Lesern von ihren Erlebnissen. Nachdem wir nun lange nichts mehr von uns hören ließen, fangen wir am besten mit ein paar technischen Daten an: Also, seit dem schwedischen Umeå haben wir 1500 Kilometer zurückgelegt. Haben also seit unserem Start 4000 Kilometer geschafft – wenn unsere Rechnung stimmt. In Haparanda, der nördlichsten schwedischen Ostseestadt, haben wir inmitten einer Runde älterer Damen unser Bergfest feiern können. Nachdem wir an der Grenze einen schönen Sonnenuntergang genießen konnten, rollten wir gegen Mitternacht in Finnland ein. Aber noch einmal zurück nach Schweden: Nach Umeå zeigte sich das Land ein weiteres Mal von seiner besten Seite. Wir hatten Glück und sahen drei scheue Elche und fanden herrliche Zeltplätze an einsamen Seen. An unserem vorletzten Tag reparierten wir das Rad eines alten Schweden, der uns darauf hin zu Kaffee und Kuchen eingeladen hat. Das war sehr nett. Er sprach zwar kein Wort Englisch und immer wenn wir ihm etwas erklärten sagte er „Johå“. Am nördlichsten Punkt der Ostsee nahmen wir später ein Bad, oder versuchten es zumindest, denn die Wassertiefe ließ es eher zu einem Fußbad werden. Ja, und dann mussten wir dem Land mit den netten Autofahrern schon ade sagen! Finnland empfing uns sonnig – und das um 4 Uhr morgens! Die Sonne knallte uns in den weißen Nächten so sehr auf“s Zelt, dass es fast zu warm zum Schlafen wurde. So sonnig blieb es bis auf ein paar Regentropfen die ganze Zeit. An die Helligkeit rund um die Uhr konnten wir uns nur schwer gewöhnen. Ebenso an die wirkliche Einsamkeit des Nordens. Zunächst waren wir froh, den finnischen Industriestädten zu entfliehen. Jedoch war es ungewohnt, tagelang durch Kiefernwald zu fahren, kaum Menschen zu treffen und höchstens zweimal am Tag in ein richtiges Dorf zu kommen. Aber je südlicher wir kamen, desto abwechslungsreicher wurde die Landschaft und es gab wieder mehr Ortschaften. Für die etwas eintönige Gegend im Norden wurden wir mit der schönen Seenlandschaft versöhnt. Bedingt durch einen unangenehmen Magen-Darm-Virus hielten wir uns hier länger als geplant auf. Inzwischen hat der sich aber verkrümelt, wir haben uns durch die ewigen, nicht sehr gemütlichen Vorstädte Helsinkis gefitzelt und werden nun die Fähre nach Tallinn nehmen. Doch zuvor werden wir noch durch das Zentrum Helsinkis bummeln und die Überreste der schwedischen und russischen Vergangenheit Finnlands angucken. Aus dem Baltikum werden wir uns dann wieder melden. Bis dahin, schöne Grüße von Felix und Corinna (aufgezeichnet von U. Strube)
(aufgezeichnet von U. Strube)
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