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Von Peer Straube: Momper-Center wird umgeplant

Nobel-Wohnblock anstelle von Stadtvillen / Grundsteinlegung für Johanniter-Quartier

Von Peer Straube

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Brandenburger Vorstadt - Der Bebauungsplan für das Momper-Center muss geändert werden. Der Projektentwickler, die Firmengruppe Krause aus Bayreuth, ist von dem Vorhaben abgerückt, als letzten Baustein nach Seniorenwohnanlage und Kauflandfiliale am Havelufer acht Stadtvillen zu errichten. Stattdessen soll nun ein einziger Baukörper „in geschwungener Linie“ entstehen – jede der 60 bis 80 Nobelwohnungen mit Wasserblick.

Von der Stadtvillen-Idee habe man sich verabschiedet, weil nur drei Gebäude am Ufer gestanden hätten, sagte Firmenchef Harry Krause gestern am Rande der Grundsteinlegung für das Seniorenheim der Johanniter-Unfallhilfe den PNN. Die Häuser am Wasser wären zwar „heiß begehrt“ gewesen, die restlichen fünf im Hinterland jedoch kaum zu vermarkten. Das Stadtplanungsamt stehe der neuen Idee eines „drei- bis viergeschossigen“ Solitärgebäudes aufgeschlossen gegenüber, sagte Krause. Die Investitionssumme liegt nach seinen Angaben bei etwa 25 bis 30 Millionen Euro, die über den Verkauf der Apartments wieder eingespielt werden sollen.

Mit der B-Plan-Änderung wird sich die Fertigstellung des gesamten Momper-Centers abermals verzögern. Baubeginn für die Nobel-Wohnanlage in direkter Nachbarschaft zum Luxus-Quartier „Au rivage“ der Prinz von Preußen Grundbesitz AG werde „frühestens in drei Jahren“ sein, so Krause.

Bis dahin sind die zwei anderen Eckpfeiler des inzwischen 15 Jahre alten Projekts längst fertig. Von der Senioreneinrichtung stehen schon Teile des Rohbaus. Das „Johanniter-Quartier“ werde über „exzellente Wohnqualität“ verfügen, verbunden mit „hoher Sicherheit für Senioren“, versprach Arnold von Rümker, Bundesvorstand der Johanniter. 62 barrierefreie Wohnungen zwischen 45 und 120 Quadratmetern sollen entstehen, fast jede mit Balkon oder Loggia mit Blick auf die Havel. Hinzu kommen zwei Demenz-Wohngruppen mit jeweils zehn Plätzen. Zudem locken die Johanniter mit üppiger Ausstattung: Wellnessbereich mit Bewegungsbecken, Sauna, Restaurant mit Terrasse, Café, Bibliothek, Fitnessräume, Fahrradkeller, Friseursalon und Dienstleistungen wie häusliche Pflege, Menüservice oder Fahrdienst gehören zur Angebotspalette. Im November 2011 sollen die ersten Mieter einziehen. Vermutlich zum gleichen Zeitpunkt wird auch die 3500 Quadratmeter große Kaufland-Filiale eröffnen. Das Gelände ist beräumt, Baubeginn werde Ende August sein, sagte Unternehmensprokurist Manfred Lauermann den PNN. Hunderte ältere Menschen waren gestern zur Baustelle gepilgert, um sich selbst ein Bild zu machen. Er könne verstehen, dass die Leute sehen wollen, „dass wirklich gebaut wird“, sagte Walter Momper (SPD), ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, Präsident des Abgeordnetenhauses und als Projektentwickler Namensgeber für das Gesamtvorhaben, in Anspielung auf die lange Planungsdauer. „Jedes Problem, dass Sie in der Projektentwicklung finden können, ist hier aufgetreten.“ Als der B-Plan fertig war, seien Rückübertragungsansprüche geltend gemacht worden, was noch einmal drei Jahre Zeit gekostet habe, erklärte Momper.

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