zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Mondpause verursacht Vergesslichkeit“

Sabine Einicke gibt astrologische Einblicke in die Zukunft

Sabine Einicke gibt astrologische Einblicke in die Zukunft Von Ulrike Strube Ein tiefer Blick in die Augen. Ein fester Händedruck. Ein warmes Lachen. Der Raum ist erfüllt. Sabine Einicke breitet Mantel, Handtasche und Büchertasche auf den umstehenden Sesseln aus. Sie verteilt Tarot- und Lenormandkarten auf dem Tisch und stellt fest, dass sie Pendel und Würfel vergessen hat. „Das muss am fehlenden Mond liegen“, stellt die Astrologin wie selbstverständlich fest. Während sie auf einem der funktionalen, durchaus bequemen Stühle Platz nimmt, beschreibt sie den Einfluss des nachts sichtbaren Himmelsgestirns. So eine Mondpause verursache häufig Vergesslichkeit, schlechte Laune oder dass Dinge einfach schief gingen. Auffällig sei das am Einfluss des Planeten auf die Gezeiten. Außerdem klagten gerade an Vollmondtagen viele über Schlaflosigkeit, auch komme es verstärkt zu Verletzungen. Die Potsdamerin bietet seit knapp vier Jahren ihre Dienste als Astrologin an. Auch hat sie mittlerweile eine eigene Astroshow im Potsdamer Stadtfernsehen. Bereits als Mädchen habe sie sich für Horoskope interessiert. Die Faszination lies die gebürtige Brandenburgerin nicht mehr los und habe ihr Leben begleitet. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie und Musik an der Universität Leipzig. Ende der 70er Jahre zog es die Havelländerin in die damalige Bezirkshauptstadt, wo sie u. a. an der Fachhochschule für Gestaltung und Werbung sowie an der Volkshochschule (VHS) Potsdam-Mittelmark unterrichtete. Auch dieser Tage bildet sie Erwachsene an der VHS in den Fächern Englisch und Deutsch weiter. Das Gespräch wird unterbrochen: Fototermin. Die mitgebrachten Karten und erstellten Horoskope werden auf dem Tisch ausgebreitet. Sabine Einicke lacht. Es macht ihr sichtlich Spaß. Und irgendwie ist es der 1955 Geborenen auch vertraut. All zu oft stand und steht sie als Sängerin und Keyboardspielerin mit ihren Bands „Albatros“ und „Surprise“ im öffentlichen Interesse. Zudem übernahm sie mit ihrem Mann kurz nach dem politischen Umbruch das Musikhaus Potsdam und lockte auch Musikgrößen wie die Puhdys in die Breite Straße. Später eröffnete das Paar gleich neben an in den ehemaligen Räumen der Post das Café „Vermona“. Widder – die sind wie Kinder Entspannt sitzt die einstige Musikhaus-Chefin zurückgelehnt im blau bezogenen Sessel. Sie beobachtet und fragt nach Tierkreiszeichen - „Widder.“ Ach, die seien wie Kinder, wollen immer die ersten sein und kämpfen für ihre Ziele, führt sie aus. Kein Wunder, die Widder sind die Ersten im astrologischen Jahr, dass am 21. März beginnt, begründet die Sterndeuterin die Wesenszüge der zwischen dem 21. März und 19. April Geborenen. Das Wissen über die Eigenschaften jedes einzelnen Tierkreiszeichen mache sie toleranter. Diese Vielfalt der menschlichen Qualitäten: die helfende, die still im Hintergrund wirkende und andere, die vorne weg gehen. Nur so funktioniere das Leben. Astrologie bedeute für sie Lebenshilfe und Inspiration. „Derzeit geht der Uranus in die Fische, das bedeute Veränderung“, erklärt die Dozentin. Jeder suche nach seinem „Ort“. Viele Menschen beschäftigten sich mit Feng Shui, alternativen Heilmethoden oder Familienaufstellung. In all den Jahren habe sie sich auch intensiv mit Psychologie beschäftigt. Und irgendwann war es so weit, sie wollte Astrologie studieren und sich intensiv mit dem Jahrtausende alten Himmelswissen auseinander setzen. Sie wollte wissen welchen Einfluss die Himmelskörper auf das Geschehen auf der Erde haben, wie das Wissen zu nutzen ist - allein die Geschichte der heutigen Astrologie reiche bis 4 000 Jahre vor unserer Zeit zurück. Am Institut des Schweizers Claude Weiss belegte sie ein dreijähriges Fernstudium, lernte die Theorien der Astrologie und Prognosemethoden kennen. Zu Beginn ihrer Ausbildung gab es in Deutschland kein adäquates Angebot. In Ländern wie den USA oder Frankreich könne man Astrologie sogar an Universitäten belegen, erklärt Sabine Einicke begeistert. Hier entstünden nach und nach Institute. Allgemein gültige Abschlüsse gebe es nicht. Doch letztendlich entscheide sowieso die Seriosität und Diskretion. Chance für Neugeborene Überzeugt von der Wissenschaft schwärmt sie von ihren besonderen Kenntnis zu Geburtsstunde, Datum und Ort eines Menschen. Gerade für Neugeborene sei dieses Wissen eine „wahnsinnige“ Chance, da ihre Begabungen von klein an gefördert werden könnten. Gutes und Schlechtes liegen nah beieinander. Auch Unglücke ließen sich vorhersagen. Die Prophezeiung gebe Chance, das Wissen über die Zukunft zu nutzen und zu beeinflussen, meint die Wahrsagerin. Wenn es draußen stürmt, könne jeder entscheiden, ob er sich in die Gefahr begibt, einen Ziegel auf den Kopf zu bekommen oder die sich bewegenden Bäume aus der Stube betrachtet. „Es gibt immer eine Wahl.“ Seit mittlerweile drei Jahren erstellt Sabine Einicke neben ihrer Tätigkeit als Dozentin nun Persönlichkeitsanalysen, Partnerhoroskope, pendelt, legt Taro- und Lenormand-Karten, um so den Suchenden Lebenshilfe zu geben, den eigenen Weg zu finden, wie sie meint. „In der Arbeit bin ich angekommen“, doch da gibt es noch etwas, was sie ergründen möchte. Die Astrologin will weiter: in ihre Vergangenheit, „um meine Potentiale noch besser nutzen zu können“. Kontakt unter Telefon: (0331) 550 73 99

Ulrike Strube

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false