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Landeshauptstadt: Monopteros preisgekrönt

Jury des Deutschen Naturstein-Preises würdigt den Wiederaufbau

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Jury des Deutschen Naturstein-Preises würdigt den Wiederaufbau Innenstadt - Der wieder hergestellte Monopteros auf dem Großem Militärwaisenhaus hat nicht nur in Potsdam Aufsehen erregt. Am Freitag erhält der leitende Architekt des Aufbaus, Olaf Gibbins, auf der Nürnberger Natursteinmesse eine der Auszeichnungen des diesjährigen Deutschen Naturstein-Preises. Die Jury unter dem Präsidenten des Bundes der Architekten (BdA), Kaspar Kraemer, entschied sich für eine „lobende Erwähnung.“ Der Säulentempel ist das einzige Baudenkmal, das dafür ausgewählt wurde. Alle übrigen Auszeichnungen gingen an Neubauten. Für den Deutschen Naturwerksteinverband, der den begehrten, mit insgesamt 30000 Euro dotierten Architekturpreis zum 12. Mal ausgelobt hatte, erklärte Geschäftsführer Reiner Krug den PNN: „Die Jury hat sich nicht allein deshalb für den Monopteros entschieden, weil er denkmalgerecht wieder aufgebaut worden ist. Vielmehr wurden dafür auch fast ausschließlich dem Original entsprechende Materialien eingesetzt und handwerkliche Techniken der Erbauungszeit angewandt, von denen einige erst einmal wieder zum Leben erweckt werden mussten.“ Dies sei eine Meisterleistung, an der die ausführenden Firmen hohen Anteil haben. In der Preisbegründung der Jury werden davon die Bamberger Natursteinwerke und die Ellwart Steinrestaurierung Berlin genannt. Über die Auszeichnung dürfen sich aber alle Beteiligten freuen, die unter der Koordination des Bauverantwortlichen der Waisenhausstiftung, Wolfgang Becker, zum Wiederaufbau des am Kriegsende durch sowjetischen Beschuss zerstörten Säulentempels beigetragen haben. In luftiger Höhe, der höchste Arbeitsplatz lag 42 Meter über dem Straßenniveau, hatten die Bamberger Steinmetze die Säulen, für die im hessischen Friedewald der geeignete Sandstein gefunden wurde, aus mehreren Segmenten zusammengesetzt. Vorausgegangen waren komplizierte Untersuchungen und Berechnungen, um die Tragfähigkeit zu sichern. Balustraden umschließen die beiden Plattformen. Über dem mit bauplastischen Schmuck gestalteten Säulenbau wölbt sich die hölzerne, mit Kupfer gedeckte Kuppel, die von knapp fünf Meter hohen Figur der Caritas bekrönt wird. Die Göttin der Barmherzigkeit weist auf den Zweck der Stiftung hin, die König Friedrich Wilhelm I. für die Aufnahme, Bildung und Erziehung von verwaisten oder aus verelendeten Familien kommenden Soldatenkindern gründete. Die Einweihung des Säulentempels, mit dem Potsdam eines seiner stadtbildprägenden Elemente zurückerhielt, setzte im Dezember 2004 den Schlusspunkt unter die Sanierung und Generalrestaurierung des durch Carl von Gontard 1771 bis 1778 errichteten Waisenhauskomplexes. Allein für den Monopteros waren 2,1 Millionen Euro notwendig, die durch Förderung von Bund, Land und Stadt sowie der Brandenburgischen Schlösser GmbH, Eigenmittel der Stiftung und zahlreiche Spenden, darunter von der Ehemaligen-Kameradschaft des Großen Potsdamer Militär-Waisenhauses, aufgebracht wurden.E. Hohenstein

E. Hohenstein

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