Homepage: Monsunregen rechtzeitig vorhersagen
Die rechtzeitige Warnung vor Naturgefahren wie Starkregen oder Erdrutschen hat sich ein Forscherteam der Universität Potsdam zum Ziel gesetzt. Neue Forschungserkenntnisse zum Indisch-Afrikanischen Monsun sollen dies künftig möglich machen.
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Die rechtzeitige Warnung vor Naturgefahren wie Starkregen oder Erdrutschen hat sich ein Forscherteam der Universität Potsdam zum Ziel gesetzt. Neue Forschungserkenntnisse zum Indisch-Afrikanischen Monsun sollen dies künftig möglich machen. Wie die Universität Potsdam mitteilte, wird sich dazu am 27. August eine Gruppe von 15 Doktoranden des Instituts für Erd- und Umweltwissenschaften auf eine zweieinhalbwöchige Forschungsreise in den Hohen Himalaya begeben.
Erste Studien des Instituts aus dem Jahr 2005 belegen, dass die Niederschlagsereignisse im Himalaya vorhersagbar sind. Die Forscher konnten beweisen, dass die extremen Wetterverhältnisse regelmäßig wiederkehren. Die Zyklen mit abnormalen Monsunjahren wiederholen sich alle zehn bis zwölf Jahre. 2002 war das letzte Jahr mit solch schweren Starkregenereignissen. Dieses Jahr im Juni war es wieder so weit. Im Himalaya kam es zu besonders heftigen Monsunregen. Innerhalb einer Woche sind in kurzen Intervallen enorme Niederschlagsmengen gefallen. Diese konnten nicht abfließen und ließen die Flüsse in der Bergregion anschwellen. Erdrutsche setzten große Mengen an Geröll und Schutt in Bewegung. Dabei wurden alle wichtigen Verkehrsanbindungen der Region zerstört. Während der wichtigsten Wallfahrts- und Pilgerzeit saßen 50 000 Menschen in der Region fest. Bis heute gelten 6000 Menschen als vermisst. Der Monsunregen setzte früher ein als normal und traf die Pilger und Touristen unvorbereitet. Eine rechtzeitige Warnung vor solchen Naturgewalten könnte derartige Katastrophen in Zukunft verhindern, so das Potsdamer Forscherteam.
Bei der nun geplanten Exkursion wird Probematerial aus einem See entnommen, der sich infolge eines gewaltigen Bergsturzes gebildet hat. Durch die Analyse von Seesedimentablagerungen können Klimainformationen über mehrere Tausend Jahre zurückverfolgt werden. Ein Blick in die Vergangenheit, der Schlüsse auf die Zukunft zulässt. Die Erforschung des Indisch-Afrikanischen Monsuns wird interdisziplinär und federführend vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam ausgeführt. Die kooperierenden Partnerorganisationen arbeiten im Rahmen eines des Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zusammen.
Während der Forschungsreise vom 27. August bis 13. September führen die Doktoranden auf der Internet-Seite der Uni Potsdam ein Online-Tagebuch (www.uni-potsdam.de). Sascha Steger
Sascha Steger
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