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Sport: Moral intakt

Babelsberg 03 verlor beim Berliner AK trotzden mit 1:2

Stand:

Die Geschichte des Berliner AK 07 ist keine Geschichte der Vorurteile. Ein Besuch an der Lüderitzstraße bestätigt eigentlich alles, was über den Berliner Meister von 1999 in der interessierten Öffentlichkeit kursiert. Die Mißwirtschaft vergangener Jahre und auch jüngste Gerüchte über das Involviertsein in einen Wettskandal seien hier einmal nicht zum Thema gemacht. Nein, es soll lediglich um die Beantwortung der Sinnfrage gehen, warum und für wen sich der Weddinger Verein denn unbedingt Jahr für Jahr in der Fußball-Oberliga Nord festbeißen muss.

Vieles ist Selbstzweck, die sportlichen Aktivitäten interessieren in der Hauptstadt nicht. Ganze 98 Besucher zahlten gestern unweit des Volksparks Rehberge beim Gastspiel des SV Babelsberg 03 Eintritt. Einige ältere Herren hatten durchweg genug zu tun, einen der beiden Schiedsrichter-Assistenten zu bequatschen. An einem recht flotten Fußballspiel auf katastrophalem Untergrund vermochten sie sich nicht zu erfreuen.

Die Babelsberger gönnten ihren durch die Belastungen der vielen Spiele der vergangenen Wochen teils geschlauchten, teils angeschlagenen Leistungsträger vor dem Pokal-Halbfinale am Mittwoch beim Ludwigsfelder FC II (18 Uhr, Waldstadion) eine Pause. Matthias Kindt und Slavomir Lukac waren in Zivil erschienen. Kindt, der unlängst in der linken Hand einen Bänderriß operieren ließ, will sich für übermorgen eventuell zur Verfügung stellen. René Tretschok und Andreas Fricke saßen auf der Bank. Georg Froese und Patrick Moritz kamen nach der Pause, als der SVB drauf und dran war, mit erheblichem Engagement den Pausenrückstand zumindest noch zu egalisieren. Aimen Ben-Hatira (8.) und Alexander Zivic (36.) schossen die Treffer für die Berliner. Das SVB-Ehrentor entsprang einer schönen Einzelleistung von Enrico Röver, der den Ball aus dem Fußgelenk heraus perfekt für den Torschützen Daniel Arsovic auflegte (19.).

Die diesmal erheblich verjüngten Nulldreier ließen sich von den Gastgebern in keiner Phase beeindrucken. Nur Robert Littmann, der bislang noch nicht von Beginn an um Oberliga-Punkte spielte, wirkte dann und wann im Abwehrverbund etwas orientierungslos.

Till Wedemann handelte sich Gelb- Rot ein, weil der Unparteiische sein Fallen als groben Täuschungsversuch bewertete (73.). Im Bemühen, den mit allen Mitteln um den Tageserfolg kämpfenden Berliner Gastgebern nicht ohne weiteres zum Triumph zu verhelfen, legten die Gäste in Unterzahl ein sehr ordentliches letztes Spieldrittel hin, dem nur ein Tor fehlte.

Trainer Rastislav Hodul war trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Wir haben hier gut mitgespielt.“ Übermorgen in Ludwigsfelde muss es eigentlich nur noch mit dem Toreschießen klappen.

Babelsberg: Rauch; Laars, Vukadin, Grossert, Littmann; Wedemann, Lücke (65. Froese), Hartwig (59. Moritz), Fabiano (68. A. Arsovic); D. Arsovic, Röver.

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