Sport: „Moralischer Sieg“
Turbine Potsdam unterlag dem 1. FFC Frankfurt 1:2
Stand:
„Das war ein moralischer Sieg“, bilanzierte Torhüterin Nadine Angerer. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, denn wir haben Frankfurt das Leben schwer gemacht“, pflichtete Stürmerin Conny Pohlers bei. Zwei Zitate nach der 1:2 (1:1)-Heimniederlage im brisanten Duell mit dem Dauerrivalen 1. FFC Frankfurt belegen die neue Realität beim 1. FFC Turbine Potsdam.
„Die aktuelle Mannschaft ist in der jetzigen Situation zu nicht viel mehr fähig“, sagte Potsdams Trainer Bernd Schröder und meinte dies anerkennend: „Bei unserem Altersdurchschnitt bin ich stolz auf die Leistung“. Turbine (Durchschnittsalter der Startelf: 23 Jahre; Frankfurt: 28) zeigte nach dem bisher durchwachsen verlaufenen Saisonverlauf eine ansprechende Leistung. Der Tabellenführer und erste Anwärter auf die Meister-Nachfolge Turbines, der FFC Frankfurt, war vor allem in den Bereichen Spielkultur und Torchancen überlegen. Dennoch versuchte der Gastgeber kämpferische Akzente zu setzen, auch wenn das Offensivspiel meist zu hastig vorgetragen wurde.
Bernd Schröder ließ in der Defensive vor 1513 Zuschauern gegen den Favoriten mit einer Manndeckung agieren. Doch in der ersten halben Stunde kontrollierten die Gäste aus Hessen das Geschehen und hatten einige Torchancen – unter anderem ein Lattentreffer von Judith Affeld (12.). Nach 25 Minuten fiel dann das 1:0 für die Gäste: Nach einer andauernden Konfusion in der Potsdamer Abwehr faustete Nadine Angerer eine Eingabe Judith Affelds in Bedrängnis ins eigene Gehäuse. Doch nur zehn Minuten später schaffte Ariane Hingst nach einer Ecke von Stefanie Draws mit einem Volleyschuss aus 15 Metern den etwas überraschenden Ausgleich (35.).
Der zweite Durchgang eines temporeichen Bundesligaspiels wurde weitgehend von Frankfurt dominiert. Turbine verlegte sich aufs Kontern, die letzte Konsequenz fehlte jedoch. So passierte das nach dem Spielverlauf Unvermeidbare in der 84. Minute: „Rückkehrerin“ Petra Wimbersky, die von den Potsdamer Fans freundlich empfangen wurde, passte nach einem feinen Solo auf Sandra Smisek, die zum verdienten Frankfurter Siegtreffer einnetzte. „Wir haben gekämpft und hatten Chancen“, resümierte die enttäuschte Ariane Hingst. Conny Pohlers indes blickte schon weiter: „Auf die Leistung heute lässt sich mit Blick auf die nächste Saison aufbauen.“
Turbine Potsdam: Angerer; Peter, Kuznik, Becher; Carlson (62. Kameraj), Zietz, Sainio, Draws; Hingst, Pohlers, Schmidt (62. I. Kerschowski).
Benjamin Unger
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