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Landeshauptstadt: Morbider Charme weicht studentischem Flair

Elflein-Höfe werden komplett saniert

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Elflein-Höfe werden komplett saniert Von Henner Mallwitz Als der nur einen Tag später aus dem Amt scheidende brandenburgische Bauminister Hartmut Meyer Mitte September die lang ersehnten Förderbescheide für mehrere Projekte in Potsdam übergab, hatte sich auch für zwei Vereine der hartnäckige Kampf ausgezahlt. Lange hatten sich der KunstWERK e.V. und der Verein zur Errichtung eines studentischen Kulturzentrums in den Elfleinhöfen für den Ausbau des hinteren Areals der Hermann-Elflein-Straße 10 stark gemacht. Nun nimmt das Projekt konkrete Formen an: Auf einer Versammlung wurden die Pläne am Donnerstagabend vorgestellt. Während im Vorderhaus der Allgemeine Studierendenrat (AstA) auch weiterhin sein Stadtbüro betreibt und unter anderem Beratungsstellen für ausländische Studierende, für BaföG- und Rechtsfragen anbietet, wird sich auf dem Hof jede Menge tun. Abgerissen wird nicht zuletzt aus Denkmalschutzgründen kaum etwas. Die Garagen werden stabilisiert und aufgestockt: In den neuen Räumen sollen das Fotolabor der Uni und eine Siebdruckwerkstatt untergebracht werden. In dieser wird künftig auch die Werbung für die Elfleinhöfe hergestellt. Das KunstWERK, eine 1897 erbaute Brauerei, soll im Ober- und Dachgeschoss Räume für Ateliers und Ausstellungen behalten. Viel ändern wird sich jedoch in dem Gebäude, das bislang vom Betreiber des anatolischen Restaurants „Lehmofen“ genutzt wurde. Während das Lokal künftig zum Teil noch in der Nummer 10 bleibt, wird der andere Teil in der 11 angesiedelt. Der hintere Teil fällt zugunsten des Studentenclubs weg, ein Veranstaltungsraum ist geplant, und oben wird zudem Platz für Projekte geschaffen. „Somit können wir endlich eine Bündelung vieler Initiativen von Studierenden der verschiedenen Standorte in Potsdam anbieten“, so Sabine Merkel, Fördervereinsmitglied und Projektleiterin. In etwa drei Wochen wird der Antrag für den 1,7-Millionen-Bau eingereicht – im Februar soll der Innenausbau beginnen. Abhängig von der Witterung folgen der Außenbau und die Fassaden voraussichtlich im März. „Zu einer Lärmbelästigung wird es allenfalls durch die Baufahrzeuge kommen“, sicherte Sabine Raetsch vom KunstWERK zu. Leider müsse etwas Grün den Bau- und Sanierungsmaßnahmen weichen. Die Neubepflanzung und die geplante Freilichtbühne auf dem Hof sollen künftig den bisherigen morbiden Charme vergessen lassen. Bei den Anwohnern stieß das Vorhaben auf ein positives Echo: „Schön, dass hier endlich etwas passiert“, war zu hören. Allein auf die Sauberkeit sollten die künftigen Betreiber mehr achten und auch nach neuen Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder suchen. Und auch die Mitarbeiterinnen vom benachbarten Sekiz e.V. sehen den alten und neuen Nachbarn aufgeschlossen entgegen. Nicht ohne Grund, denn von der Sanierung wird auch ihr Verein profitieren. Wie Sabine Merkel gestern anbot, könnte die Sekiz-Trommelgruppe die neuen Räume nutzen. Denn die werden schalldicht gebaut.

Henner Mallwitz

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