Landeshauptstadt: Mord wegen 50 Euro

Rentnerin erstickt / Gericht verhandelt ab heute Ab heute Morgen um 9 Uhr verhandelt die Schwurgerichtskammer des Landgerichts gegen Detlef W. (47) und einen 19-jährigen Schweizer indischer Abstammung namens Raphael F. wegen Mordes in Tateinheit mit Raubes mit Todesfolge. Den beiden Männern wird zur Last gelegt, am Abend des 9. März 2004 eine 71 Jahre alte, gehbehinderte Rentnerin in ihrer Einzimmerwohnung Am Alten Markt 10 gefesselt, geschlagen und schließlich erstickt zu haben. In der Annahme, die ältere Dame sei wohlhabend, sollen die Männer gewaltsam in die Wohnung der Seniorin eingedrungen, dort allerdings lediglich 50 Euro, einen Fotoapparat und diverse Lebensmittel erbeutet haben. Nachbarn der Getöteten fiel auf, dass in ihrer Wohnung das Licht unentwegt brannte. Als ein Hausbewohner die Tür mit einem hinterlegten Schlüssel öffnete, lag die Frau mit Verletzungen im Gesicht leblos im Flur. Ermittler der Kripo und Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes Brandenburg untersuchten die von den Tätern komplett durchwühlte 30 Quadratmeter große Wohnung und sicherten zahlreiche Spuren. Einen Verdächtigen konnte die Polizei relativ schnell ermitteln. Es handelte sich um Detlef W., vorbestraft wegen Mordes an einem Homosexuellen. Er war damals flüchtig, konnte jedoch am 19. April in Sachsen gestellt werden. Dem zweiten Verdächtigen kamen die Beamten zufällig auf die Spur. Er wurde bei einem Ladendiebstahl ertappt. Dann schloss sich der Kreis. Für den Prozess sind bislang fünf Verhandlungstage anberaumt. Das Urteil wird für den 20. Dezember erwartet. Sollte sich der Tatvorwurf erweisen, drohen dem Duo mindestens 15 Jahre Freiheitsstrafe. Hoga