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Nicht in bester Erinnerung hat Manuel Moral Fuster (li.) den ZFC Meuselwitz und dessen Spieler Michael Rudolph nach der 3:4-Niederlage in der Hinrunde. Am Samstag würde beiden Teams ein Remis für den Klassenerhalt reichen.

© Jan Kuppert

Sport: „Morgen die Liga, Mittwoch den Pokal“

Der SV Babelsberg steht vor zwei Endspielen: Zunächst geht es in Meuselwitz um den Klasssenerhalt. Nach drei Monaten Verletzungspause meldet sich Manuel Moral Fuster bereit fürs Saisonfinale

Stand:

„Wir spielen Fußball, um zu gewinnen, nicht um zu telefonieren.“ Mit dieser Klarstellung hatte Cem Efe, Trainer des SV Babelsberg 03, vor Wochenfrist definiert, mit welcher Absicht seine Mannschaft zum Finalspiel der laufenden Regionalliga-Saison zum ZFC Meuselwitz (13.30) Uhr) fährt. Ein Journalist hatte Efe nach dem 1:0-Sieg über Hertha II gefragt, ob er mit seinem ZFC-Kollegen unter der Woche telefonieren werde, um womöglich ein Stillhalteabkommen zu verabreden: Beiden Teams genügt ein Unentschieden für den Klassenerhalt. „Fairplay“, so schob Efe nach, „ist für mich ein ganz wichtiger Wert.“

Der Mann neben ihm hat die Worte wohlwollend vernommen: Ante Covic, Trainer der U 23 von Hertha BSC, die am morgigen Samstag Teil des gefährdeten Quartetts ist, das den letzten Abstiegsplatz untereinander ausspielt: Hertha II (33 Punkte) empfängt Lok Leipzig (31), während im Altenburger Land Meuselwitz auf Babelsberg trifft, die beide 33 Zähler auf dem Konto haben.

Auch bei Efes Spielern kommt der Gedanke nicht auf, sich von vornherein mit einem Unentschieden zu begnügen: „Wir wollen drei Punkte“, wiederholte Manuel Moral Fuster nach dem gestrigen Traning, was seine Mitspieler unmittelbar nach dem wichtigen 1:0-Erfolg vor Wochenfrist sagten: „Wir wollen unbedingt gewinnen“, versicherte etwa Abwehrspieler Serverin Mihm. Doch Fuster schränkt auch ein: „Natürlich wissen wir, dass ein Unentschieden reicht, um nicht abzusteigen, weshalb die Defensive zunächst wichtig ist.“

Für Fuster, der seit dieser Saison beim SVB im Mittelfeld spielt, bedeutet das Saisonfinale trotz seiner Dramatik die freudige Rückkehr auf den Platz nach einer Knieoperation im Winter. Drei Monate musste der gebürtige Spanier pausieren, „in denen mir viele Leute geholfen und Mut gemacht haben“, sagt er. Erstmals nach seiner auskurierten Verletzung wechselte Efe den 26-Jährigen vor zwei Wochen für wenige Minuten gegen den 1. FC Magdeburg (0:3) ein, vergangenen Samstag spielte Fuster 35 Minuten. Und am Mittwoch hielt er 90 Minuten durch – beim 3:0-Erfolg der Nulldrei-Reserve in der Brandenburgliga gegen Stahl Brandenburg. „Das war wichtig für mich, um weiter in einen guten Rhythmus zu kommen und um fitter zu werden“, sagt Fuster, der seinen Teil zum Klassenerhalt sowie am kommenden Mittwoch zum Gewinn des Landespokals bei Optik Rathenow beitragen will.

In der Hinrunde verlor der SVB vor eigener Kulisse gegen Meuselwitz mit 3:4. Es war eines von vielen Spielen der Nulldreier in dieser Saison, das deren Heimschwäche offenbarte. 15 ihrer 33 Punkte holte die Efe-Truppe im Karl-Liebknecht-Stadion, nur zwei Mannschaften hatten auf heimischen Platz noch weniger Erfolg: der bereits als Absteiger feststehende FSV Optik Rathenow – und der ZFC Meuselwitz mit jeweils neun Punkten. Trotz dieser Statistik wollen die Nulldrei-Anhänger im Meuselwitzer Ortsteil Zipsendorf für ein SVB-Heimspiel sorgen: drei Charterbusse sind für die Auswärtsreise inzwischen ausgebucht.

Für die Unterstützung der Fans, vor allem aus der Nordkurve, hatte sich Efe in den vergangenen Wochen mehrfach bedankt. Für Fuster, der in der vergangenen Saison bei Rabat Ajax in der Premierleague auf Malta spielte, sind die Nulldrei-Fans eine der positiven Erfahrungen während seiner bisherigen Zeit am Babelsberger Park. Ob es eine Verlängerung gibt, ist offen. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. „Ich fühle mich wohl in Potsdam, ich mag den Trainer und die Mannschaft“, sagt er. Aber im Moment interessiere ihn die Gegenwart aber bedeutend mehr als die Zukunft: „Morgen die Klasse sichern und Mittwoch den Pokal holen“, sagt Fuster.

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