Landeshauptstadt: Morgen Weltgebetstag der Frauen Kritik: Gemeinsames Feiern verhindert
„Lasst uns Licht sein“. Unter diesem Wort steht der diesjährige Weltgebetstag der Frauen, der morgen mit ökumenischen Gottesdiensten in rund 170 Ländern gefeiert wird.
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„Lasst uns Licht sein“. Unter diesem Wort steht der diesjährige Weltgebetstag der Frauen, der morgen mit ökumenischen Gottesdiensten in rund 170 Ländern gefeiert wird. In Potsdam beginnt der zentrale Gottesdienst um 18 Uhr in der Nikolaikirche am Alten Markt. Alljährlich feiern Christinnen verschiedener Konfessionen am ersten Freitag im März ökumenische Gottesdienste zum Weltgebetstag. Die Liturgie verfassen jeweils Frauen eines Landes für die ganze Welt. Für dieses Jahr zeichnen sich polnische Christinnen verantwortlich. Informationen zur Situation der Frauen in ihrem Land sowie Bibelarbeiten sollen das bessere Verständnis über konfessionelle und nationale Grenzen hinweg fördern. Da die Gottesdienstordnung für Zusammenkünfte auf der ganzen Welt geschrieben ist, gibt es keinen speziellen Fokus auf die deutsch-polnischen Geschichte. Allerdings fand die Thematisierung der Schuldgeschichte vor allem in den zahlreichen Veranstaltungen im Vorfeld in den Gemeinden statt, sagt Hildegard Rugenstein, die in Potsdam ehrenamtlich den Weltgebetstag vorbereitet. Die Gottesdienstordnung thematisiert das gegenwärtige Polen und „will Gegenwart und Zukunft gemeinsam, ökumenisch und christlich bedenken“. Im alttestamentlichen Predigttext wird von einer jungen Kriegsverschleppten berichtet. Sie hat einen tief verwurzelten Glauben und bringt Heilung in die verfeindete Männerwelt durch ihre prophetische Sicht. Um die unbekannte Geschichte schnell anschaulich zu machen, haben die Potsdamerinnen erstmals Männer verschiedener christlicher Konfessionen eingeladen den Gottesdienst mitzugestalten. Das zeige, dass Frauen ihren Blick und ihr Handeln nicht nur auf sich, sondern auf die ganze Welt richteten, erläutert die Theologin. Für Potsdam ist es schade, dass der zentrale Gottesdienst zwar in großer ökumenischer Gemeinschaft vorbereitet wird, sich aber nicht alle evangelischen Gemeinden der Stadt einbringen, kritisiert Hildegard Rugenstein. Einige im Kirchenkreis Verantwortliche hätten sogar durch Terminüberschneidungen das gemeinsame Feiern des Weltgebetstages verhindert. „Wir Basisfrauen werden uns bessere Strukturen überlegen müssen, um solche Pannen in Zukunft zu vermeiden.“ U.S.
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