Landeshauptstadt: Mosaikschützer gegen Garnisonkirche
Innenstadt - Mit einer symbolischen Besetzung des Platzes vor dem Rechenzentrum in der Breiten Straße protestierten gestern vier Mitglieder der „Free Fresco and Mosaic Academy“ gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. „Wir wollen hier aufmerksam darauf machen, dass sich niemand von der Stadt für die 18 Mosaiktafeln an der Gebäudefassade interessiert,“ sagte Anja Hippe von der „Academy“.
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Innenstadt - Mit einer symbolischen Besetzung des Platzes vor dem Rechenzentrum in der Breiten Straße protestierten gestern vier Mitglieder der „Free Fresco and Mosaic Academy“ gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. „Wir wollen hier aufmerksam darauf machen, dass sich niemand von der Stadt für die 18 Mosaiktafeln an der Gebäudefassade interessiert,“ sagte Anja Hippe von der „Academy“. Der freiwillige Verbund von Künstlern, Architekten und Studenten aus Deutschland und Polen kümmert sich um den Erhalt historischer Mosaikarbeiten. „Das Gebäude des Rechenzentrums und die Mosaike gehören hierher, dafür sind sie konzipiert worden. Sie müssen unbedingt erhalten werden“, sagt die Restaurationsstudentin der Fachhochschule Potsdam. Im Falle eines Wiederaufbaus der Kirche würde das Rechenzentrum abgerissen. „Wir wollen nicht, dass die Garnisonkirche aufgebaut wird. Da wird ein falscher Bezug zur Vergangenheit hergestellt,“ meint Mitinitiator Martin Krämer. Das Mosaik würde sich als Ausdruck des modernen Fortschritts deutlich von der verheerenden Tradition des Platzes absetzen. Der Vorsitzende des Fördervereins für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, Hans P. Rheinheimer, widersprach gegenüber den PNN der Annahme der Initiatoren, das Mosaik solle zerstört werden. Bei den Mosaiktafeln handele es sich um ein „Zeitdokument von hoher künstlerischer Qualität, das es zu erhalten gilt“, so Rheinheimer. Nach seinen Informationen sei es auch „fester städtischer Wille“, das Mosaik nach einem Abriss des Rechenzentrums an anderer Stelle wieder zugänglich zu machen. cbr
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