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Islamische Gemeinde in Potsdam: Moschee im früheren Supermarkt?

Der Verein der Potsdamer Muslime sucht nach einem Standort für eine neue Moschee. Es könnte ein leerstehender Supermarkt im Stadtteil Schlaatz werden.

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Potsdam - Die islamische Gemeinde in Potsdam will einen früheren Supermarkt als neue Moschee und Gemeindezentrum nutzen. Das Gebäude im Stadtteil Schlaatz sei ausreichend groß, verfüge über einen Parkplatz und sei mit der Straßenbahn gut zu erreichen, sagte der Imam der Gemeinde, Kamal Abdallah, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Biosphäre steht nur bis zum Frühjahr zur Verfügung

In den vergangenen Wochen hatte die Gemeinde die Potsdamer Biosphäre für das Freitagsgebet nutzen dürfen, nachdem die eigene Moschee beim Freitagsgebet nicht mehr ausreichend Platz für die jeweils 400 bis 500 Teilnehmer bot. Die Biosphäre wurde von der Stadt allerdings nur bis zum Frühjahr als Notlösung zur Verfügung gestellt.

Nach Möglichkeit will die islamische Gemeinde jetzt ein Gebäude kaufen. "Wir wollen keine kostenlose Sache." Finanziert werden solle dies aus eigenen Mitteln, Spenden und womöglich auch mit einer Unterstützung durch die Stadt, sagte Abdallah.

Imam: "Wir stören niemanden und uns stört niemand"

Der frühere Supermarkt stehe schon länger leer, sagte Abdalla. "Statt kaputtzugehen, könnte man das Gebäude nutzen." Die Lage sei optimal für die Gemeinde. "Wir stören niemanden und uns stört niemand." Als nächstes seien jetzt Gespräche mit Eigentümer und Stadt geplant.

Der islamischen Gemeinde gehören nach seinen Worten mehr als 1000 Menschen in Potsdam und Umgebung an. Die Zahl hatte sich zuletzt durch den Zuzug von Flüchtlingen erhöht.

Die Stadt hatte die Orangerie der Biosphäre zur Verfügung gestellt, nachdem viele Teilnehmer der Freitagsgebete nicht mehr in die Moschee passten und auf der Straße beteten. Dies hatte zu Protesten der rechtspopulistischen AfD geführt. Für Aufsehen sorgte zuletzt auch die Schändung der Moschee mit einem vor die Tür gelegten Schweinekopf.

Biosphäre ist eine gute Zwischenlösung

Die Tropenhalle habe sich als Zwischenlösung gut bewährt, sagte Abdallah. "Wir sind sehr dankbar." In der zweiten Novemberhälfte sei der Raum allerdings für zwei Freitagsgebete nicht nutzbar, weil es bereits andere Veranstaltungen gebe. An diesen beiden Tagen soll deshalb ein Nebengebäude genutzt werden, das allerdings viel weniger Platz bietet. (dpa)

Mehr Hintergründe dazu lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten oder im E-Paper ab Dienstagabend um 22.15 Uhr. 

Rochus Görgen

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