Landeshauptstadt: Moschee verzichtet auf Mahnwache

Innenstadt - Potsdams Al-Farouk-Moschee in der Straße am Kanal wird sich nicht am bundesweiten Aktionstag der großen muslimischen Gemeinden gegen Gewalt und Hass am heutigen Freitag beteiligen. Wie der Vorsitzende des Vereins der Muslime in Potsdam, Kamal Abdallah, den PNN mitteilte, seien keine besonderen Aktionen in Potsdam geplant. „Wir beschäftigen uns ohnehin regelmäßig mit diesen Themen“, so Abdallah. Das sei eine Daueraufgabe.

Zu dem Aktionstag hatten der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union (Ditib), der Islamrat und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) aufgerufen. Die Verbände wollen damit „für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung“ einstehen und nicht schweigen, „wenn der Islam gekidnappt wird von Terroristen und Verbrechern“, hieß es in dem Aufruf. Im Anschluss an das Freitagsgebet am Mittag sollen in neun Städten Mahnwachen und Friedenskundgebungen abgehalten werden. In Berlin-Kreuzberg nehmen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und mehrere Bundespolitiker an einer Kundgebung um 14 Uhr teil.

Abdallah sagte, eine einzelne Aktion an einem speziellen Tag sei nicht geeignet, sich mit dem Problem des Extremismus nachhaltig zu beschäftigen. Zudem habe in Vorfeld kein Kontakt zu den Organisatoren des Aktionstages bestanden. Der Potsdamer Verein sei nicht Mitglied in einem der organisierenden Verbände, so Abdallah. Der Verein der Muslime in Potsdam wurde im Jahr 1998 gegründet und praktiziert den klassisch-sunnitischen Islam. Auf seiner Internetseite distanziert er sich von Gewalt und von Personen oder Gruppen, die dazu aufrufen.mar