Sport: Motor-Boxer stellen sich gegen Verband Heute wird in Straubing heiß diskutiert

Gut möglich, dass heute in Straubing verbal die Fäuste fliegen: Innerhalb der Deutschen Amateurbox-Meisterschaften der Frauen will der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) auch die Modalitäten zur 1. Bundesliga der Männer bekannt geben. Eigentlich sollte für die im Oktober beginnende neue Saison schon alles in Sack und Tüten sein, doch bereits im Vorfeld kochten die Emotionen hoch – zuletzt schienen die Wogen jedoch geglättet.

Bei einem Liga-Workshop in Hannover mit Verantwortlichen der sechs Erstligisten Velberter BC, BSK Seelze, Nordhäuser SV, BC Straubing, KG Hertha BSC/ BC Cottbus und Motor Babelsberg hatte der DBV vor einigen Wochen die Einteilung in zwei Dreiergruppen vorgeschlagen, deren Platzierte am Ende die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft unter sich ausmachen. Die beteiligten Teams sprachen sich jedoch für eine Sechsergruppe aus.

„Das macht den Boxsport für die Fans bedeutend interessanter“, sagt Motor-Manager Ralph Mantau. „Die Teams hätten somit fünf Heim- und fünf Auswärtskämpfe zu bestreiten, und das sah zu diesem Zeitpunkt der DBV nicht anders.“ Zudem einigte man sich auf einen neutralen Kampfrichterpool, dem nur Unparteiische angehörigen dürfen, deren Landesverband kein Bundesligateam stellt. „Wie der Buschfunk berichtet, sollen nun auch die Polen und Dänen ihre Meldung abgegeben haben und der DBV will dem wohl zustimmen“, so Mantau. „Da machen wir nicht mit.“

Ein weiterer Diskussionspunkt wird die Absicht des DBV sein, erstmals eine deutsche Mannschaft in der Weltliga zu stellen. Dies würde bedeuten, dass aus den drei besten Vereinen die besten Leute abgezogen werden und für die Bundesligasaison nicht zur Verfügung stünden. „Bei uns würde das mindestens Marcel Schneider, Satula Abdulai und Erik Brechlin betreffen“, sagt Mantau. „Sollte das eintreten, würde es kein Erstligaboxen mehr in Babelsberg geben. Wir sind gespannt, wie das ausgeht.“Henner Mallwitz

Henner Mallwitz