Landeshauptstadt: Mühlenhang mit sicherem Halt
Generalreparatur der Stützmauer zur Maulbeerallee wurde beendet
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Generalreparatur der Stützmauer zur Maulbeerallee wurde beendet Bornstedt. Die Sanierung der Stützmauer, die den Hang der Historischen Mühle hält, steht vor dem Abschluss. Die Einengung der Maulbeerallee für den Fahrzeugverkehr ist aufgehoben. Sie war notwendig geworden, weil die durch die Leonberger Firma August Wolfsholz Ingenieurbau GmbH in die Mauer neu eingebrachten insgesamt 52 Rückverankerungen die stattliche Länge von 13 bis 15 Meter haben, erfuhren die PNN durch Bauleiter Thomas Bolze, der in Potsdam ein Bauplanungsbüro betreibt. Die Bohrgeräte brauchten deshalb viel Platz und mussten einen Teil der Fahrbahn nutzen. Die übergroßen Edelstahlanker waren von CRP Ingenieure Berlin konstruiert worden. Die durch das Bohren der Anker entstandenen Hohlräume wurden mit so genanntem Trassmörtel verpresst. Für die Arbeiten war die Kalksteinverkleidung abgenommen worden, um die Mauer mit einer speziell entwickelten Mörtelmischung neu zu verfugen. Verwitterte Steine wurde ausgetauscht. Den Abschluss bildet die Begrünung der Mauer. In Lehmtaschen, die in die Fugen eingelassen wurden, soll wieder Bockshorn eingepflanzt werden, den es hier schon bisher gab. Neu kommt Zimblekraut hinzu. Insgesamt war für die Sanierung, der umfangreiche bauhistorische Untersuchungen vorausgingen, ein Aufwand von etwa 315 000 Euro erforderlich. Die Stützmauer war in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts unter König Friedrich II. errichtet worden, nachdem immer wieder Teile des Mühlenberghangs abrutschten. 1847 folgte eine Instandsetzung und Veränderung. Sie stand mit dem Triumphstraßenprojekt Friedrich Wilhelms IV. im Zusammenhang, das auf dem Höhenzug nördlich von Sanssouci eine Reihe repräsentativer Bauten vorsah. Dafür sollte auch die Historische Mühle abgerissen und durch einen Tempel der altrömischen Göttin Vesta ersetzt werden. Das groß angelegte Vorhaben konnte aber nur in Teilen verwirklicht werden und blieb einer der „längsten Sommernachtsträume“ des Königs, wie er selbst äußerte. Dies rettete auch die Historische Mühle, die nach Kriegszerstörung 1945 ab dem Jahr 1992 wieder errichtet wurde und zu einem Publikumsmagneten in Sanssouci geworden ist. E.Hoh
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