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Von Tobias Reichelt: Müller und Özil auf den Fersen

Hertha, Babelsberg, Dresden: Sechsjähriger Fußballnachwuchs trifft sich in Kleinmachnow zum Turnier

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Kleinmachnow - Bei jeder Bewegung schlackern Phillips Ärmel wild in der Luft umher. Deutschlands Fußballnachwuchs muss noch wachsen: Bis über die Knie reicht Phillip das Trikot mit der großen Nummer Neun auf dem Rücken. Ablenken lässt sich der sechsjährige Mittelfeldspieler davon nicht. Mit einem gezielten Schuss zwirbelt er den Ball auf’s Tor. Fump! Der Ball knallt an den Pfosten. Verärgert schaut Phillip der davonkullernden Murmel hinterher. Am Sonntag muss das besser gehen. „Dann treff ich“, verspricht der Fußballknirps, krempelt seine Ärmel hoch und wischt sich über die feuchte Nase.

Der Berliner Möbelausstatter „Casa-Einrichtungen“ hat Deutschlands Fußballnachwuchs zu einem Hallenturnier nach Kleinmachnow eingeladen. 15 Vereine haben sich angemeldet, darunter bekannte Größen wie Hertha BSC, Dynamo Dresden, FC Sachsen Leipzig, die Potsdamer Kickers oder der SV Babelsberg. Alle werden ihren Nachwuchs schicken. Das Besondere: In der Sporthalle der Internationalen Schule auf dem Seeberg dürfen nur Spieler antreten, die sechs Jahre alt sind. Die Spieler des SVB genossen am Donnerstagabend ein besonderes Privileg: Sie durften in der Halle schon mal zur Probe trainieren.

„Ey, das ist cool hier“, ruft Hamudi, als er auf Socken in die riesige Halle rennt. Zielstrebig steuert er Trainer Torsten Sellmann an. Er soll ihm die Schuhe zubinden. „In so einer großen Halle haben wir noch nicht gespielt“, sagt Sellmann, während er geduldig knotet. Er trainiert die Knirpse in der ersten Saison. „Das wird ein gutes Turnier“, ist sich der Trainer sicher. „Ich bin sehr optimistisch.“ Für die meisten seiner Spieler ist es das erste Turnier. „Die sind richtig heiß.“

Am Spielfeldrand wirft auch Mario Auping ein Blick auf die kleinen Profis. Der Chef von „Casa-Einrichtungen“ hat das Turnier organisiert und Spenden bei prominenten Sportausstattern und Firmen der Region gesammelt. Preise im Wert von 10 000 Euro gibt es zu erspielen, als Hauptpreise sind Fahrräder vorgesehen.

„Die Vereine haben meist nur Geld für die größeren Spieler übrig“, erklärt Auping. „Die Kleinen sollen auch mal sehen, wo sie im Vergleich mit anderen stehen.“ Aupings Sohn wird auch antreten. Er spielt – für Babelsberg.

Fehlen wird es den Nachwuchskickern an nichts. Die Halle soll mit professionellen Banden ausgestattet werden. Drei Spielfelder wird es geben. Jede Mannschaft hat acht Spiele zu absolvieren. Ein Spiel geht über zehn Minuten. Dazu gibt es Musik, Moderatoren führen durch das Programm und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Für Zuschauer, Betreuer, Schiedsrichter und vor allem für die kleinen Spieler steht ein Buffet bereit: Möhren- und Kartoffelsuppe gibt es zur Stärkung, natürlich auch Kuchen. Gestellt wird die Verpflegung zum Teil von den Mitgliedern des Fördervereins des SVB, den Eltern der Nachwuchsfußballer.

Viele Verschnaufpausen wird es für die Kicker-Knirpse nicht geben, sagt Trainer Sellmann. 10 bis 20 Minuten Pause sind zwischen den Spielen eingeplant. „Alle sind schon aufgeregt und erzählen vom Turnier“, sagt Sellmann. Dann ruft er seine Mannschaft zur nächsten Übung: Um ein paar Pylonen dribbeln, einmal gegen die Bande schießen und den Abpraller im Tor versenken. Phillip hat sich hinter Hamudi, Adrian und Emil angestellt. „Jetzt mach ich ihn rein“, sagt er, zuppelt nochmal am Trikot und rennt los.

Die Spiele starten um 10 Uhr Am Hochwald 30, der Eintritt ist frei.

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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