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Landeshauptstadt: Müller-Zinsius bald Baukonzern-Chef? Stadt will Verbund städtischer

Bau- und Wohnungsunternehmen gründen

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Bau- und Wohnungsunternehmen gründen Einsparungen in Millionenhöhe verspricht sich Finanzbeigeordneter Burkhard Exner von einem Unternehmensverbund städtischer Bau- und Wohnungsunternehmen. Diese Erwartung äußerte er Dienstagabend im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen, der einen entsprechenden Antrag der Stadtverordnetenversammlung zur Annahme empfahl. Der Hauptausschuss wollte jedoch gestern Abend noch keine Empfehlung geben – es bestehe Beratungsbedarf in den Fraktionen. Damit ist die Entscheidung der Stadtverordneten auf die Dezember-Sitzung vertagt. Das neue Unternehmen soll unter dem Namen „Bau- und Wohnungsservice GmbH“ firmieren und sechs städtische Unternehmungen unter einem Dach vereinigen. „Wer wird Konzernchef“, fragte CDU-Stadtverordnete Bettina Paulsen, musste sich aber mit einer ausweichenden Auskunft begnügen. Vieles spitzt sich jedoch auf den Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohn- und Baugesellschaft (Gewoba) Horst Müller-Zinsius zu, den die Stadt Anfang dieses Jahres zusätzlich zum Chef des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld (ETBF) bestellt hat. Müller-Zinsius ist gleichzeitig Geschäftsführer der Potsdamer Liegenschafts- und Objektgesellschaft (Polo). Damit arbeiten derzeit bereits drei Unternehmen unter seiner Führung. Außerdem hat Müller-Zinsius indirekt Einfluss auf die Sanierungsträger Potsdam GmbH, denn ETBF-Prokurist Erich Jesse übt hier gleichzeitig die kommissarische Funktion eines Geschäftsführers aus. Trotz dieser Prämissen antwortete Beigeordneter Burkhard Exner auf die Frage von Bettina Paulsen nach dem „Konzernchef“, dass „ein Auswahlverfahren bis hin zur Ausschreibung stattfinden wird.“ Es werde auf keinen Fall eine „Hintertürchenentscheidung“ für diese Schlüsselfunktion fallen. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Neugründung würden in die Auswahl des Konzernchefs einbezogen. Mit der Bau- und Wohnungsservice GmbH folgt die Stadt einer Empfehlung des Büros Rödl & Partner, das mit einer Analyse der städtischen Unternehmen beauftragt war. Dr. Heiko Schuh von diesem Büro legte im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen dar, dass in den untersuchten Unternehmen viele Funktionen parallel laufen. In einem Unternehmensverbund könnten unter anderem das Personalwesen, EDV und Informationstechnologie, Materialwirtschaft und Rechnungswesen konzentriert und damit verbilligt werden. Angesichts eines strukturellen Defizits des Haushaltes in Höhe von 29,8 Millionen Euro und einem Minus in der Stadtkasse in Höhe von 95 Millionen Euro Ende 2004 gibt es für Exner zu einem solchen Verbund keine Alternative. Heiko Schuh legte dar, dass erhebliche Synergieeffekte zu erwarten seien. Im Übrigen habe Potsdam mit der Gründung der Stadtwerke bereits positive Erfahrungen mit einer Holding gemacht. Zum neuen Unternehmen sollen folgende Betriebe mit hundertprozentiger städtischer Beteiligung gehören: Gewoba, Polo, Entwicklungsgesellschaft Fahrland, Terraingesellschaft Neu Babelsberg; außerdem folgende mit Teil-Beteiligungen: Sanierungsträger (51%), Entwicklungsträger Bornstedter Feld (89%) und die Grundstückspool-Gesellschaft Potsdam-Center (30%).

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