Landeshauptstadt: Müllsheriffs unterwegs

Es drohen empfindliche Geldstrafen: Nach der Einführung der Biotonne lässt die Stadtverwaltung jetzt – speziell bei Eigenheimbesitzern – die Komposthaufen kontrollieren. Ziel der Anfang April gestarteten Aktion sei es zu überprüfen, „inwiefern tatsächlich alle Küchen- und Gartenabfälle selbst kompostiert oder doch noch über den Restabfallbehälter entsorgt werden“, teilte ein Stadtsprecher am Freitag mit.

Zum Hintergrund: Mit der flächendeckenden Einführung der Biotonne zu Beginn des Jahres müssen alle Küchen- und Gartenabfälle in diese Tonne – kostenpflichtig – entsorgt werden. Allerdings konnten speziell Eigenheimbesitzer Geld sparen und sich von dieser Pflicht befreien lassen, wenn sie ihre Bioabfälle selbst auf einem Komposthaufen entsorgen. Über 6000 Grundstückseigentümer hätten von dieser Möglichkeit bisher Gebrauch gemacht und eine Eigenkompostierung angemeldet, erklärte der Stadtsprecher weiter.

Das wird nun kontrolliert. Seit April seien Außendienstmitarbeiter der Stadt im Einsatz und überprüften stichprobenartig die Restabfallbehälter der Eigenkompostierer. „Sollten sich bei den Vorortkontrollen weiterhin verwertbare Bioabfälle im Restabfallbehälter befinden, wird dies dokumentiert und dem Verursachenden ein gelbes Informationsblatt mit einem entsprechenden Hinweis in den Briefkasten gesteckt“, teilte die Stadtverwaltung mit. Das Entsorgen von Bioabfällen über den Restabfallbehälter stelle eine Ordnungswidrigkeit dar und könne bei Wiederholung zum „Widerruf der erteilten Genehmigung zur Eigenkompostierung“ führen. Ebenso sind laut Abfall-Satzung für Ordnungswidrigkeiten im Bereich Müll bis zu 50 000 Euro Strafe möglich.

Und: Eigenkompostierer, die nun feststellen, dass sie ihre Bioabfälle nicht vollständig kompostieren können, können jederzeit eine Biotonne anmelden, so der Sprecher. Dafür sei eine Hotline unter Tel.: (0331) 289 3331 geschaltet. HK