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Landeshauptstadt: Musik zum Selbermachen

Spendenfinanziertes Pilotprojekt zur Musikerziehung an drei Potsdamer Kitas

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Viele Kinder kennen Musik nur aus dem CD-Spieler. Gerade in sozial schwächeren Familien können sie es „verlernt haben, dass man Musik auch erleben kann“, berichtet Irene Seidel, Geschäftsführerin des Potsdamer Kita-Trägers „Independent Living“, aus ihrem Arbeitsalltag. Das soll sich bald ändern – zumindest in der Kita „Storchennest“ in Drewitz: Denn dort beginnt im September ein einjähriges Pilotprojekt zur musikalischen Elementarerziehung, das die Stadtverwaltung zusammen mit der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ und der städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ organisiert hat.

Insgesamt drei Potsdamer Kitas werden daran zunächst teilnehmen, wie Anita Figiel vom Jugendamt gestern berichtete: Neben der Kita „Storchennest“ wurden die Kita „Sonnenschein“ im Hans-Marchwitza-Ring in Zentrum Ost und die Kita „Kinderhafen“ im Falkenhorst am Schlaatz ausgewählt. Je acht bis zehn Kinder von jeder Einrichtung werden sich ein Jahr lang ausführlich mit Musik beschäftigen: Eine Stunde pro Woche spielen sie zusammen mit Pädagogen der städtischen Musikschule Instrumente, bewegen sich zur Musik, schlagen Rhythmen oder singen. Es handele sich um einen „ganzheitlichen Ansatz“, wie Imke Schack, Leiterin der Fachgruppe „Musikalische Elementarerziehung“ an der Musikschule, erklärte. Gearbeitet werde unter anderem mit dem „Orffschen Instrumentarium“, einer Sammlung von Metall- und Holzinstrumenten wie Glocken, Xylophon, Kastagnetten, Rasseln und Triangeln. Gleichzeitig sollen die Kita-Mitarbeiter im Umgang mit Instrumenten geschult werden, so dass sie die Arbeit später weiterführen können.

Die Beschäftigung mit Kindern im Kita-Alter ist für die städtische Musikschule nicht neu, betonte Schulleiter Wolfgang Thiel. Allerdings müssen die Eltern der Kinder normalerweise dafür bezahlen. Das Pilotprojekt dagegen ist spendenfinanziert: Bereits im Dezember 2007 hatte die Stadtverwaltung zusammen mit der Waisenhaus-Stiftung unter dem Titel „Klingender Advent“ bei Weihnachtskonzerten 1900 Euro Spendengelder gesammelt. Die Waisenhaus-Stiftung werde diesen Betrag auf 10 000 Euro aufstocken, erklärte Gesine Hanebuth-Schubert, Projektleiterin bei der Waisenhaus-Stiftung, gestern. Man werde die Spendensammlung fortsetzen. JaHa

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