Landeshauptstadt: Musikschule will ab 2004 Gebühren erhöhen
Kurse um 25 Prozent und Unterricht um 5,45 Prozent teurer
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Kurse um 25 Prozent und Unterricht um 5,45 Prozent teurer Die Städtische Musikschule wird im kommenden Jahr ihre Gebühren erhöhen. So sollen künftig Kurse wie die musikalische Früherziehung 25 Prozent mehr kosten. Die Entgelte für Einzelunterricht steigen um 5,45 Prozent. Die Stadtverordneten müssen der neuen Gebührensatzung allerdings am kommenden Mittwoch noch zustimmen. Tritt die Änderung in Kraft, kostet ein Kurs mit einer 60-Minuten-Stunde pro Woche künftig pro Jahr 240 Euro statt bisher 192 Euro. Wer im Einzelunterricht ein Instrument erlernt, zahlt ab 2004 pro Jahr 696 Euro statt 660 Euro. Festhalten wolle man jedoch am so genannten „Ermäßigungsparagrafen“, der um bis zu 60 Prozent verringerte Entgelte für Geschwisterkinder und um ein Drittel verringerte Gebühren für Sozialhilfeempfänger unter 18 Jahren sowie Kinder von Studierenden und Auszubildenden vorsehe, sagte gestern Wolfgang Thiel, Direktor der Musikschule. Notwendig geworden sei die außerplanmäßige Anhebung der Gebühren, da das Land überraschend seine finanzielle Unterstützung der Musikschule um 21 Prozent – 50 000 Euro – gekürzt habe. „Aber wir sparen nicht einseitig, in dem wir allein die Nutzer mehr zahlen lassen“, so Thiel. Auch betriebsintern müsse gekürzt werden, eine halbe Stelle werde beispielsweise nicht mehr besetzt. Die Musikschule finanziere sich zu knapp 40 Prozent über die Nutzer – dies ist laut der Kulturbeigeordneten Gabriele Fischer der vom Landesmusikschulgesetz geforderte Anteil. Elf Prozent der Kosten trägt das Land, den Rest die Stadt. Weiter erhöht werden soll die Kostendeckung durch die Gebührenzahler nicht. „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht“, sagte Fischer. Auch die jetzige Zusammensetzung der Musikschul-Lehrer – zwei Drittel sind Hauptamtliche, ein Drittel Honorarkräfte – soll nicht mehr verändert werden. Nach Angaben von Thiel ist die Musikschule mit 1750 Schülern und 300 bis 500 Namen auf der Warteliste voll ausgelastet. Mit einem Rückgang der Nutzer aufgrund der Gebührenerhöhung rechne er nicht. Potsdam sei zwar die teuerste Musikschule in Brandenburg, stehe aber im Vergleich mit westdeutschen Städten gut da.
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