Sport: „Müssen noch beweisen, ob wir ein Spitzenteam sind“
Babelsbergs Mannschaftskapitän Patrick Moritz über die Stärken des SVB 03 und das nächste Heimspiel gegen Rathenow
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Babelsbergs Mannschaftskapitän Patrick Moritz über die Stärken des SVB 03 und das nächste Heimspiel gegen Rathenow Woran dachten Sie am Mittwoch im Oberligaspiel gegen Yesilyurt, ehe Sie zum 2:0 einnetzten? Erwarteten Sie einen Abseitspfiff? Ein bisschen schon. Aber ich dachte mir: Spiel einfach mal weiter und schieß das Ding rein. Ich war ja frei vorm Torwart, der herausgestürzt kam, habe nicht lange überlegt, sondern noch einen Haken gemacht und getroffen. Und es war auch ein reguläres Tor, denn Enrico Röver machte einen Pressschlag mit einem Berliner, so dass der Ball vom Gegner zu mir kam. War dieses 2:0 ein überraschender oder ein verdienter Sieg für Nulldrei? Schwierige Frage. Wir hatten diesen Sieg erwartet. Warum? Weil wir uns im Moment unserer Stärken bewusst sind und von vornherein sagten: Wir spielen hier zu Hause und das muss zu sehen sein. Wir sind mit einer wirklich kämpferischen Einstellung in die Partie gegangen, und man hat auch gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Insofern war das Spiel auch ein bisschen richtungsweisend. Wie bewerten Sie Yesilyurt im Vergleich zu Babelsbergs anderen bisherigen Gegnern? Ich denke, dass wir gegen Mannschaften wie den SV Yesilyurt eher besser aussehen als beispielsweise Frankfurt, weil er mehr Wert aufs Spielerische als aufs Kämpferische legt. Es ist für uns einfacher, gegen Mannschaften zu spielen, die mehr Wert auf Fußball legen. Wie ordnen Sie das Mittwoch-Spiel in die bisherigen Saisonleistungen Ihres SVB ein? Ihr Trainer Peter Ränke sprach nach dem Abpfiff vom bisher besten Saisonspiel. Vom Spielerischen her war es das auch. Andererseits: Unser Sieg hätte noch deutlicher ausfallen müssen. Wir sind zufrieden, dass wir gewonnen haben, aber es waren mehr Tore drin. Sie selbst hätten kurz vorm Abpfiff auch nochmal treffen können Stimmt, und ich habe den Ball in Gedanken auch schon im Tor gesehen. Das war ärgerlich. Aber wir sind im Saisonverlauf gereift. Die einzelnen Mannschaftsteile sind schon besser aufeinander abgestimmt. Die Abwehr steht sicher, wir haben wieder hinten zu Null gespielt. Auch Andreas Lücke und Benedikt Löhr im defensiven Mittelfeld haben sich eminent gesteigert. Und vorn arbeiten die Stürmer, es passt momentan alles zusammen. Nulldrei hat sich mit dem Sieg als Dritter in der Tabellenspitze festgesetzt – ist Babelsberg schon eine Oberliga-Spitzenmannschaft? Sagen wir: eine gestandene. Ob wir wirklich auch ein Spitzenteam sind, müssen wir erst noch beweisen. Das werden in den kommenden Wochen vor allem die Spiele in Neuruppin und zu Hause gegen die Amateure Hansa Rostocks und von Hertha BSC zeigen. Das werden die richtigen Gradmesser sein. Danach können wir sagen, ob wir eine Spitzenmannschaft sind oder nicht. Am Sonntag kommt nun der FSV Optik Rathenow an den Babelsberger Park Dass Rathenow am Mittwoch daheim gegen Neustrelitz die erste Saisonniederlage erlitt, ist für uns nur gut, weil Optik dadurch nicht mit noch breiterer Brust nach Babelsberg kommt. Wir sind uns durchaus der Schwere der Aufgabe bewusst. Aber wir spielen zu Hause, deshalb ist es unser klares Ziel, das Spiel zu gewinnen. Ein schönes Fußballspiel wird es aber sicher nicht werden, ein Schönheitspreis wird am Sonntag nicht vergeben. Warum wird Nulldrei den vierten Heimsieg landen? Weil wir unsere spielerischen Stärken und unsere technische Überlegenheit in Tore umsetzen werden. Das Interview führte Michael Meyer
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