Landeshauptstadt: Mut zur Lücke
Zwischen Bachelor und Master ein Gap Year machen – in dieser Zeit ist vieles denkbar
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Keine Lust mehr auf die Hochschule? Das geht vielen so, die gerade die Bachelorarbeit abgegeben haben. Direkt in den Job einsteigen und ganz auf den Master verzichten wollen viele aber auch nicht. Warum nicht zwischen dem ersten und dem zweiten Abschluss eine Pause einlegen? Ein Gap Year – also Lückenjahr – ist dann eine Option. Fünf Möglichkeiten, die Pause zwischen Bachelor und Master zu gestalten:
Praktikum: Wer noch nicht genau weiß, wo er beruflich hin will, sollte das Gap Year nutzen, um sich auf dem Arbeitsmarkt umzusehen. Praktika bieten die Möglichkeit, mehrere Firmen kennenzulernen. Studenten sammeln so Praxiserfahrung. Gleichzeitig haben sie eine berufliche Orientierungshilfe, erklärt Peter Piolot von der zentralen Studienberatung der Universität zu Köln. Viele wissen nicht, wo es nach dem Master hingehen soll. „Eine Auszeit nach dem Bachelor ist die ideale Möglichkeit, um in unterschiedliche Bereiche zu schnuppern und eigene Vorlieben besser kennenzulernen.“ Wer sein Ziel schon fest vor Augen hat, sollte jedoch keine Zeit mit Praktika vergeuden.
Auslandsaufenthalt: In Frankreich die Esskultur genießen und unbeschwert durch das Land reisen? So sollte der Auslandsaufenthalt während eines Gap Years nicht aussehen. „Besser ist es, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren“, sagt Joachim Sauer. Er ist Präsident des Bundesverbands der Personalmanager in Berlin. Wer nicht erklären kann, was er Sinnvolles während des Auslandsaufenthalts gemacht hat, sammelt damit keine Pluspunkte. Die Beschäftigung mit anderen Kulturen – etwa durch soziales Engagement – kommt dagegen gut an. Auch Nebenjobs wie Erntehelfer oder Kellner können für Personaler interessant sein. „Alles, was die Persönlichkeit schärft, ist von Vorteil“, erklärt Sauer.
Soziales Engagement: Ein freiwilliges soziales Jahr müssen Studenten im Zwischenjahr nicht unbedingt im Ausland machen. Auch in der Heimat gibt es sinnvolle Aufgaben. „Im Gap Year hat man Zeit, etwas für die Persönlichkeitsentwicklung zu tun“, sagt Peter Piolot. Und das unabhängig von der beruflichen Orientierung. Ob Studenten sich im Sportverein, in der Entwicklungshilfe oder beim Roten Kreuz engagieren, ist erst einmal zweitrangig. Wichtig ist, dass man hinter der Tätigkeit steht.
Jobben: Wer eine geringfügig bezahlte Tätigkeit ausübt oder einen Auslandsaufenthalt nicht finanzieren kann, für den kommt ein Job zum Geldverdienen infrage. Ob als Kellner im Café oder als Kassierer im Supermarkt, ist nicht relevant. „Das alles sind Herausforderungen, die einen aus der verstaubten Uni-Bibliothek in die Arbeitswelt treiben und persönlich weiterbringen“, erklärt Karriereberaterin Boenig.
Weiterbildung: Wer sein Repertoire erweitern will, kann das Gap Year dafür nutzen, zusätzlich zum Studium Weiterbildungskurse zu belegen. Gerade wirtschaftsferne Studiengänge kümmern sich kaum um kaufmännische Grundlagen. Doch auch für sie sind diese Qualifikationen später von Vorteil. Ob Projektmanagement, IT-Kurse oder Sprachen: An den Volkshochschulen und in IHK-Bildungszentren gibt es eine Reihe unterschiedlicher Angebote. Aleksandra Bakmaz
Aleksandra Bakmaz
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