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Zum zweiten Mal Stuttgart. Matthias Rudolph (rechts) ist inzwischen der einzige Babelsberger, der schon vor zwei Jahren gegen die Schwaben spielte. Damals unterlag der SVB mit 2:4.

© Manfred Thomas

Von Henner Mallwitz: „Mutig ins Spiel gehen“

Der SV Babelsberg 03 tritt dem VfB Stuttgart selbstbewusst gegenüber

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An diesen Tag im Oktober vor vier Jahren denkt Matthias Rudolph noch immer gern zurück. „Das war so mit das Größte, was ich je erlebt habe“, sagt der Abwehrspieler des SV Babelsberg 03. Mit seiner Mannschaft trat der heute 27-Jährige im DFB-Pokal damals im Karl-Liebknecht- Stadion gegen den haushohen Favoriten VfB Stuttgart an, bot mit seinem Team ein beachtliches und kampfstarkes Spiel und unterlag am Ende dennoch mit 2:4.

Wenn die Babelsberger morgen in der ersten Runde des DFB-Pokals abermals auf die Schwaben treffen, wird Rudolph der einzige sein, der aus der Stammelf von damals noch geblieben ist. Und er geht die Sache gelassen an. „Wir haben bis jetzt eine gute Saison gespielt und können ohne jeglichen Druck gegen Stuttgart auflaufen“, sagt der angehende Sport- und Geografielehrer. „Hoffentlich haben wir ein richtig volles Haus.“

Das wünscht sich auch SVB-Trainer Dietmar Demuth. „Es ist immer wieder eine wunderbare Sache, gegen einen Erstligisten zu spielen“, sagt der Coach. „Für uns ist das eine willkommene Abwechslung und für die Jungs ein tolles Kräftemessen mit den Nationalspielern. Dennoch sind wir voll und ganz auf die Liga ausgerichtet.“ Gegen Stuttgart, so gibt sich Demuth realistisch, habe man keine Chance. „Also nutzen wir sie.“

Einer Trainingseinheit am gestrigen Nachmittag folgt heute um 15.30 Uhr die letzte, in der laut Trainer „aber nicht mehr viel passieren wird“. Anschließend soll die Ruhe vor dem Sturm genossen werden – und zwar nicht jeder für sich in den eigenen vier Wänden, sondern gemeinsam. „Ein solches Spiel verdient auch eine besondere Einstimmung“, sagt Dietmar Demuth. Und so machte der Verein ausreichend Geld locker, damit die Mannschaft den heutigen Abend zusammen in einem Potsdamer Hotel verbringen kann. „Wir werden vernünftig essen und schlafen – und dann legen wir los“, sagt Demuth. „Und wenn wir eine Runde weiterkommen, ist genügend Geld da, um das nochmal zu machen.“

Demuth sah sich die beiden letzten Stuttgarter Spiele gegen Molde FK und Augsburg an und bekam dennoch nicht das große Zittern. „Die werden vor einem Drittligisten gewarnt sein“, schätzt er ein. „Nicht zuletzt durch den Sieg gegen Ahlen haben wir mächtig Selbstvertrauen getankt.“ Den Zuschauern verspricht der Trainer ein interessantes Spiel: „Wir werden auf keinen Fall nur hinten drinstehen, sondern zeigen, dass wir Fußballspielen können. Wir wollen mutig ins Spiel gehen.“

Eine besondere Vorbereitung auf das DFB-Pokalspiel ordnete der Trainer indes nicht an. Und so wird er allem Anschein nach auf die zuletzt so erfolgreiche Startformation zurückgreifen, zu der dann auch Matthias Rudolph gern gehören würde. Letztlich steht den Babelsbergern auch eine englische Woche bevor – am Mittwoch folgt der Landespokal in Wittstock. Dann wird Demuth das Personalkarussell auch wieder ein wenig drehen. In den Tagen vor dem Spiel sah er sich vor allem als „Mental-Trainer“ gefragt. „Ich musste die Jungs ein wenig runterfahren, damit sie ihre Lockerheit behalten. Nicht leicht vor einem solchen Spiel.“

Anpfiff ist am Samstag um 15.30 Uhr.

Henner Mallwitz

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