Sport: „Mutig nach vorn spielen“

Im Oberliga-Spitzenspiel tritt Babelsberg 03 am Sonntag beim SV Yesilyurt an Von Michael Meyer Einen großen Schritt Richtung Herbstmeistertitel – und damit einen weiteren Vorteil im Kampf um den Staffelsieg im Mai kommenden Jahres – kann am Sonntag Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 machen: Wenn er im Spitzenspiel beim Tabellendritten SV Yesilyurt (13 Uhr, Hanne-Sobeck-Sportplatz Osloer Stra- ße) punktet, kann er seine Tabellenführung weiter ausbauen. Was leichter geschrieben als getan ist. In der letzten Saison verlor der SVB an gleicher Stelle durch ein Tor Marcello Bellomos vier Minuten vorm Abpfiff 0:1. „An der Niederlage waren wir vor allem selbst schuld, weil wir uns immer weiter zurückdrängen ließen, was fast zwangsläufig zum Gegentor führte“, erinnert sich Manuel Benthin an die damalige Partie. Babelsbergs Abwehrspieler, der einst bei Tennis Borussia Berlin zusammen mit Bellomo kickte („Angst muss man vor dem nicht haben.“), hat auch gleich ein Erfolgsrezept für den Sonntag parat: „Wir müssen diesmal nach vorn mehr Entlastung haben. Und da Yesilyurts Heimstätte ein kleiner Platz ist, wird es viele Zweikämpfe geben – die müssen wir gewinnen, dann ist dort diesmal mehr drin. Immerhin bietet uns das Spiel die Chance, einen Mitkonkurrenten mehr auf Abstand zu halten.“ Nutzt Nulldrei diese Chance nicht, hat der Spitzenreiter das Geschenk der Verfolger vom letzten Wochenende (Hansas Amateure unterlagen Ludwigsfelde daheim 1:2, Yesilyurt spielte in Rathenow 1:1) nicht angenommen. Auch SVB-Trainer Peter Ränke sieht gute Chancen für seinen Mannen. „Anders als im Rückspiel der vergangenen Saison muss Yesilyurt diesmal zu Hause unbedingt gewinnen, um vorn dran bleiben zu können, kann sich also nicht auf Konter beschränken, sondern muss selbst angreifen“, hat er als Vorteil für Nulldrei ausgemacht. Ränke fordert: „Dieses Spitzenspiel wird im Mittelfeld entschieden. Wir müssen in den Zweikämpfen ordentlich gegenhalten und selbst mutig nach vorn spielen.“ Bei Yesilyurt kicken in der Abwehr mit Martino Gatti und im Sturm mit Cem Efe zwei ehemalige Babelsberger. Inzwischen trainiert auch der Ex-Nulldreier Almedin Civa an der Osloer Straße mit. Ob der einstige SVB-Kapitän – Süd-Oberligist Hallescher FC hatte ihn Mitte November suspendiert und ihm einen Vereinswechsel nahe gelegt – in der Rückrunde für die Berliner spielen wird, ließ Bülent Gündogdu gestern noch offen. „Man muss abwarten, er selbst muss das entscheiden“, erklärte Yesilyurts Trainer, der dem Spitzenspiel optimistisch entgegenblickt: „Wir können zu Hause jeden Gegner schlagen und werden gegen Babelsberg hochkonzentriert sein. Der Liga würde ein Sieg von uns gut tun.“ Während Gündogdu personell aus dem Vollen schöpfen kann, lagen bei Babelsberg 03 zu Wochenbeginn Patrick Moritz, Björn Laars und Florian Greve mit Erkältungen flach, außerdem zog sich am Dienstag Andreas Lücke eine Knöchelverletzung zu, als er beim Training auf dem Hartplatz umknickte. Auch Manuel Benthin laborierte zu Wochenbeginn noch mit einem lädierten rechten Fußgelenk. Seit Mittwoch trainiert „Benno“ aber wieder mit. „Es wird schon gehen“, signalisiert er. „Schließlich spielen wir gegen Yesilyurt!“