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Landeshauptstadt: Mysteriöser Polizeieinsatz in Babelsberg

Eine Einsatzhundertschaft übte am Karl-Liebknecht-Stadion die Begleitung von Fußball-Fans

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Babelsberg – Anwohner in Babelsberg rieben sich verwundert die Augen, als sie gestern früh eine Gruppe von Fußballfans unter Begleitschutz von Bereitschaftspolizisten in Richtung Stadion ziehen sahen. Für diesen Tag war doch überhaupt kein Spiel angesetzt.

Der Hundertschaftsführer Detlef Alms lüftete das Rätsel: Die 1. Einsatzhundertschaft Potsdam übte mit mehreren Zügen die Begleitung von Fußball-Fans. 40 Einsatzkräfte waren als Fans verkleidet, die 25 Bereitschaftspolizisten gegenüber standen. Der Einsatz, der von 9 bis 12 Uhr dauerte, wurde vor „Originalkulisse“ veranstaltet, „um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten“, so Alms.

Geprobt wurde das gezielte Herausgreifen einzelner Krawallmacher aus einem sonst relativ friedlichen Menschenpulk. Den Kollegen wurde es allerdings nicht sonderlich leicht gemacht, leisteten die Unruhestifter doch dementsprechend Widerstand bei ihrer Festnahme. „Das punktuelle Vorgehen dient zur Vermeidung einer möglichen Eskalation“ erklärt Alms. Gefährlich wird es, wenn Solidarisierungseffekte auftreten, und die sonst harmlosen Fußballfreunde Kameraden wieder raushauen wollen. Die Übung der Bereitschaftshundertschaften dient zur Vorbereitung auf ähnliche Einsätze bei Großveranstaltungen oder Demonstrationen. Die Einsatzhundertschaften werden dabei bundesweit eingesetzt. Die Potsdamer Gruppe kam unlängst beispielsweise in Leipzig, Magdeburg und anderen Städten zum Einsatz. Unterstützt wird die Einsatzhundertschaft, die ein Teil der Landeseinsatzeinheit (LESE) ist, dabei von ihren Kollegen der Technischen Einsatzeinheit, dem Personenschutz und der Polizeihubschrauberstaffel. Die besonders ausgebildeten Einheiten sind vorwiegend zur Unterstützung der Polizeibehörden bei besonderen Einsatzlagen vorgesehen.

Im Schutzbereich Potsdam wählt die Polizei jedoch nicht nur den Weg der Beobachtung und Kontrolle der Fans, sondern auch den des Dialogs. Dies geschieht beispielsweise auf ungezwungene Art und Weise am Rande von Fanzügen, die vom Bahnhof auf dem Weg zum Stadion seien, sagt Alms. Dort treffe man sich unter anderem mit dem Fanbeauftragten. „Dadurch lassen sich eventuell Vorbehalte abbauen“. kk

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