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Landeshauptstadt: Nabu fordert Verbot für Zirkus-Show Stadtverwaltung weist Kritik zurück

Kurz vor dem zweiwöchigen Gastspiel des „Circus Voyage“ ab dem Freitag auf einem Areal der Potsdamer Stadtwerke am Brauhausberg mehrt sich die Kritik. Der Potsdamer Naturschutzbund (Nabu) forderte gestern die Stadtverwaltung auf, die Aufführungen abzusagen – und bezog sich dabei auf eine von Sozialdezernentin Elona Müller (parteilos) 2007 unterschriebene Selbstverpflichtung, Zirkussen mit Wildtieren keine Auftritte auf städtischen Flächen zu genehmigen.

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Kurz vor dem zweiwöchigen Gastspiel des „Circus Voyage“ ab dem Freitag auf einem Areal der Potsdamer Stadtwerke am Brauhausberg mehrt sich die Kritik. Der Potsdamer Naturschutzbund (Nabu) forderte gestern die Stadtverwaltung auf, die Aufführungen abzusagen – und bezog sich dabei auf eine von Sozialdezernentin Elona Müller (parteilos) 2007 unterschriebene Selbstverpflichtung, Zirkussen mit Wildtieren keine Auftritte auf städtischen Flächen zu genehmigen. Der Zirkus wirbt mit einer Show, in der 80 Tiere, etwa ein Elefant, ein Flusspferd und andere Großtiere, auftreten. Diese würden „vorbildlich“ gehalten, so der Zirkus. Vom Nabu hieß es dagegen, erst in diesem Jahr habe die Bundestierärztekammer ein generelles Haltungsverbot von Wildtieren in Zirkussen gefordert. In anderen Ländern Europas gebe es solche Verbote.

Die Stadtverwaltung verteidigte gestern die Handhabung der Selbstverpflichtung. „Eine Ausweitung der Erklärung auf Flächen der städtischen Gesellschaften ist bisher nicht erfolgt, da für eine generelle Verweigerung von Zirkusveranstaltungen mit Wildtieren gegenwärtig keine gesetzliche Ermächtigung vorliegt“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack. Die Landeshauptstadt warte daher eine Gesetzesänderung durch den Bundesgesetzgeber ab, um dann eine verbindliche Entscheidung zu treffen. Die Verwaltung nehme jedoch ihre Aufgabe der tierschutzrechtlichen Überprüfung „sehr ernst“. Ein Stadtwerke-Sprecher kündigte an, sich bei künftigen Anfragen von Zirkussen zuvor mit der Stadtverwaltung abzustimmen. Wie schon jüngst der Entwicklungsträger Bornstedter Feld hatten das kommunale Unternehmen nach eigenen Angaben bis vor kurzem noch nichts von der Selbstverpflichtung der Stadt gehört. HK

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