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Landeshauptstadt: Nabu schlägt Kröten-Alarm

Erneut Schutzzaun gefordert / Kritik an Forstbehörde

Stand:

Der Naturschutzbund (Nabu) hat in scharfer Form seine Kritik an den fehlenden Schutzmaßnahmen für die Krötenwanderung an der Templiner Straße erneuert. Der Nabu warf dem Forstbetrieb vor, Artenschutzmaßnahmen zu blockieren und damit ein regelrechtes „Amphibienmassaker“ zu ermöglichen.

Fast 500 Erdkröten seien inzwischen bei der Überquerung der Straße zu ihren Laichplätzen am Wasser von Autos überfahren worden, erklärte der Nabu. Lediglich etwas mehr als 300 der geschützten Amphibien hätten die Tier- und Naturschützer unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit von der vielbefahrenen Straße absammeln können, hieß es. Der Nabu forderte erneut, einen Schutzzaun für die Kröten aufzustellen. Der Tierschutzverein (TSV) hatte dies bereits angeboten.

Der Forstbetrieb lehnt das bislang mit der Begründung ab, das betreffende Areal sei stark mit Munition aus dem Zweiten Weltkrieg belastet. Ein Zaun dürfe nur aufgestellt werden, wenn nachgewiesen sei, dass der betreffende Abschnitt neben der Straße frei von jeglichen Kampfmitteln sei, hieß es.

Der Nabu hält diese Argumentation für unglaubwürdig. „Wenn hier tatsächlich eine Gefahr bestünde, dürfte hier kein Auto mehr fahren“, sagte Frank Fiedler, Chef des Potsdamer Nabu- Kreisverbandes. Allerdings sei das Gegenteil der Fall: Der Verkehr sei enorm, zudem fänden am Rand der Betonpiste auch Bauarbeiten statt. Fiedler zeigte sich enttäuscht von der Haltung der Forstbehörde, mit der man bislang gut zusammengearbeitet habe. Er verwies zugleich darauf, dass Naturschutz „eine der forstlichen Dienstaufgaben“ sei. Der Nabu forderte die Stadtverwaltung auf, „unverzüglich“ für den Schutz der Kröten zu sorgen. PNN

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